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Artikel „Gaertner, Rudolf“ von Karl Friedrich Pfau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 49 (1904), S. 252–253, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gaertner,_Rudolf&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 19:27 Uhr UTC)
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Gaertner: Rudolf G., Verlagsbuchhändler, geboren am 15. Januar 1817 zu Berlin, † ebenda am 25. December 1880. Er begründete seine buchhändlerische Selbständigkeit am 1. Juni 1841 mit dem Ankauf der im [253] J. 1806 begründeten Amelang’schen Sortimentsbuchhandlung, welche Firma er jedoch am 1. Januar 1855 wieder veräußerte, um sich hinfort dem Verlage zu widmen, für welchen er mit seinem Namen firmirte. G. erweiterte seine Handlung durch Ankauf einzelner Verlagsartikel; wir nennen davon nur: Wredow’s Gartenfreund aus C. F. Amelang’s Verlag, den Verlag von Louis Nitze (1854) und den der Firma Karl Schultze’s Buchdruckerei in Berlin (1858). G. pflegte hauptsächlich wissenschaftliche Litteratur und zwar mit Vorliebe pädagogische, sprachwissenschaftliche und naturwissenschaftliche, ohne jedoch die anderen Disciplinen auszuschließen. Eine Reihe hervorragender Autoren stand ihm hierin zur Seite: Professor Berg, hauptsächlich bekannt durch seinen anatomischen Atlas zur pharmaceutischen Warenkunde, Professor Flückiger, der hochgeschätzte Botaniker, ferner die Prof. Haym, Lange, der Verfasser vielverbreiteter und hochgeschätzter Lesebücher, u. A. – Neben seiner Berufsthätigkeit widmete er sich auch anderen Aufgaben; so hat er öffentlich und im stillen geschafft und gewirkt mit einer Zuverlässigkeit und Gründlichkeit, die in mehr als einer Beziehung als der Wiederglanz seines inneren Menschen gelten können. Nach Gaertner’s Tode übernahm Hermann Heyfelder, einer seiner früheren Zöglinge das Geschäft, firmirte hinfort R. Gärtner’s Verlag H. Heyfelder, verkaufte aber 1903 den größeren Theil des Verlags an die Weidmann’sche Buchhandlung und verlegte die Firma Hermann Heyfelder nach Freiburg i. B.