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Artikel „Görres, Marie“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 389, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:G%C3%B6rres,_Marie&oldid=- (Version vom 8. Oktober 2024, 06:12 Uhr UTC)
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Görres: Marie G., die jüngste Tochter des „alten“ G., geboren am 28. Juni 1828 zu Heidelberg; erbte einen fast männlichen Geist, nahm den treuesten Antheil an den Schicksalen und Wanderungen des Vaters, hütete und wahrte nach seinem Tode und dem Ableben ihres Bruders (1852) und ihrer Mutter (1855) die Traditionen des Hauses und der Familie, leitete den geschäftlichen Theil der Histor.-Pol. Blätter, besorgte eine Auswahl aus den „Politischen Schriften ihres Vaters“ (1854–59 in 6 Bänden) und begann die Herausgabe seiner Briefe: I. Bd. „Familienbriefe“, 1858 (II. und III. Bd. „Freundesbriefe“, herausgegeben von Franz Binder, 1874). Festhaltend an den alten, durch den Tod freilich immer mehr gelichteten Freunden ihres Hauses, correspondirte sie mit denselben, insbesondere mit Böhmer. Ihr streitkräftiger Sinn wagte sogar einen Proceß gegen den k. preußischen Fiscus anzustrengen, um Nachbezahlung der ihrem Vater vom J. 1817–27 noch rückständigen Pensionsansprüche, weshalb sie eine eigene Denkschrift (Augsburg 1863) in Druck gehen ließ. Auch sammelte sie den Stoff zu einem aus mustergiltigen Beispielen bestehenden „Lese-Buch für die deutsche Jugend“, welches 1854 und 1859 in zwei Auflagen (aber ohne ihren Namen) erschien. Marie G. starb am 20. Mai 1871.

Vgl. die schöne Broschüre: Erinnerung an Marie Görres von Franz Binder, München 1872 (Sep.-Abdruck aus dem 70. Bd. S. 397–419 und 497–524 der Hist.-Pol. Blätt.).