ADB:Frißner, Andreas
[108] super Apocalipsim de statu ecclesie ab anno salutis presentis scilicet MCCCCLXXXI. usque ad finem mundi et de preclaro et gloriosissimo Triumpho Christianorum in Turcos et Maumethos quorum secta et Imperium breviter incipiet deficere ex fundamentis Johannis in Apocalipsi et ex sensu literali eiusdemque apertissimo cum consonantia ex Indiciis astrorum. Ex genua MCCCCLXXX, die XXXI. martij in sabato secundo completum. Impressum lipczk anno sequente scilicet MCCCCLXXXI in profesto michahelis“. Auf Veranlassung von Papst Julius II. ging er nach Rom und starb daselbst 1504; in seinem dort errichteten Testamente vermachte er dem Dominikanerkloster zu Leipzig seine Druckerei.
Frißner: Andreas F., Gelehrter und Buchdrucker, geb. zu Wunsiedel, wo sein Vater, Johann F. der Jüngere, Rathsherr war. Er studirte in Leipzig und begab sich nach beendetem Studium als Magister der freien Künste nach Nürnberg, wo er bei dem damals berühmten Buchdrucker Johann Sensenschmidt als Corrector angestellt wurde. Später druckte er mit jenem gemeinschaftlich, aus welcher Gemeinschaft viele bedeutende Druckwerke hervorgingen; dann trennte er sich und legte im J. 1478 eine Druckerei auf eigene Rechnung an. Im J. 1479 wurde er als Professor der Theologie an die Universität Leipzig berufen, wo er 1482 das Rectorat bekleidete. Er brachte jedenfalls seine Druckerei mit nach Leipzig und da er erwiesener Maßen im J. 1481 eine Glosse von Annius oder Nannis (Johannes) Viterbiensis druckte, so muß er als der erste Buchdrucker der Stadt Leipzig anerkannt werden. Der Titel dieser Glosse lautet: „Glossa- Geßner, Buchdruckerkunst I, S. 84 ff. III, S. 46. Falkenstein, Geschichte der Buchdruckerkunst, S. 180 u. 350. Hain, Repertorium bibliographicum I, S. 124. Leich, De origine et incrementis typographiae Lipsiensis, S. 63. Harleß, Litteratur der ersten hundert Jahre nach der Erfindung der Buchdruckerkunst, S. 280. Reichhart, Druckorte des 15. Jahrh., S. 9 etc.