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Artikel „Frankenberg, Franz“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 270, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Frankenberg,_Franz&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 17:06 Uhr UTC)
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Frankenberg: Franz F., ausgezeichneter Bassist, geboren zu Mattighofen in Baiern 1759, gestorben am 10. September 1789 zu Berlin, betrat 1779 in Wien auf Veranlassung Kaiser Joseph II. die Bühne als Tobys im „Jahrmarkte“, wandte sich 1784 nach Prag und noch im selben Jahr nach Weimar zu Bellomo, wo er am 9. October in „Zemire und Azor“ debutirte. 1785 nahm er ein Engagement in Frankfurt a. M. an, 1788 am Berliner Nationaltheater, an dem er sich als Stössel im „Doctor und Apotheker“ glänzend einführte. Ein überaus geschmackvoller Vortrag, Reinheit der Intonation und seltene Schönheit des Tons haben F. eine erste Stelle unter den deutschen Bassisten verschafft und Schneider bemerkt in seiner Geschichte der Berliner Oper, daß alle Kritiker in seinem Lobe einstimmig gewesen seien. F. spielte u. A. auch den Osmin in Mozart’s „Belmonte und Konstanze“ bei der ersten Aufführung dieser Oper in Berlin; die Theaterzeitung für Deutschland bemerkt dazu, „diese Rolle wird durch ihn (F.) die hervorragendste im ganzen Stück“ und „Herr F. ist als Osmin, sowol was Gesang als was Spiel betrifft, so vortrefflich und untadelhaft, daß man beinahe nicht weiß, worin man ihn zuerst loben sollte.“ Auch als Mensch hatte er sich der allgemeinsten Hochachtung zu erfreuen und der Schmerz um sein allzufrühes Scheiden war ein tiefer und allgemeiner. – Verehelicht war F. mit einer geb. Castelli, einer wenig bedeutenden Schauspielerin.

Vgl. Leben und Charakter Frankenberg’s (mit Frankenberg’s Bild von Haas nach Krüger), Annalen des Theaters, 1789, Heft V, S. 63 u. 93, auch Tlantlaquatlagatli’s Chronik von Berlin, die eine ausführliche Biographie enthält.