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Artikel „Frank, Johann Georg“ von Gustav Moritz Redslob in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 253–254, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Frank,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 13:35 Uhr UTC)
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Frank: Johann Georg F., lutherischer Theologe, geb. 11. Febr. 1705 zu Rothalben in der Pfalz, † 20. Jan. 1784 als Superintendent zu Hohnstedt im Fürstenthum Calenberg. Hauptsächlich bekannt ist er durch seine Arbeiten auf dem Gebiete der biblischen Chronologie geworden. Er stellte in seinen Schriften ein neues astronomisch-chronologisches System auf, indem er auf dem mosaischen Jobeljahr, in welchem als dem nach seiner Annahme je 49. die Sonnen- und Mondcyklen ihre Vereinigung fänden, die biblische Zeitrechnung begründete und die bedeutenderen Abschnitte nicht nur der biblischen, sondern auch der profanen Geschichte auf durch das Jobeljahr bedingte Zeiträume zurückführte. Sein System fand seiner Zeit namentlich bei Gatterer großen Beifall, ist aber später als unhaltbar aufgegeben, da schon dessen Grundlage: die von ihm angenommene 49jährige Dauer des Jobelcyklus sich aus dem Alten Testament nicht rechtfertigen läßt. Die wichtigeren hierher gehörigen Schriften sind: „Praelusio chronologiae fundamentalis … in cyclo Jobeleo biblico detectae et ad chronologiam tam sacram quam profanam applicatae“ (1774); „Novum systema chronologiae fundamentalis“ etc. (1778). Ein Auszug aus diesem Werke ist seine astronomische Grundlegung der biblischen Geschichte Gottes und der alten Völker, 1783. Auf einem anderen Gebiete bewegte er sich in der „Poetischen Kindertheologie oder Kern der heiligen Schrift in Gestalt eines Glaubensbekenntnisses.“ (1745. Neue Auflage 1774.)

[254] Vgl. Adelung (der ihn fälschlich Francke nennt); Meusel, Lex. III, 442; Döring in Ersch und Gruber.