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Artikel „Fränkel“ von Leopold Zunz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 268–269, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fr%C3%A4nkel&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 06:24 Uhr UTC)
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Fränkel: ein dem Wohnsitze in Franken entlehnter Familiennamen deutscher Juden, kommt geschichtlich seit zwei Jahrhunderten vor. In Bezug auf Wissenschaft sind nebst dem unten besprochenen David F. der Zeitfolge nach folgende Männer dieses Namens aufzuführen:

Isaak Meier F., im J. 1670 aus Wien ausgetrieben, ward Rabbiner in Zolkiew. Er ist der Sohn von Jona Teomim aus Prag, dem Verfasser von Erläuterungen zu 13 talmudischen Tractaten, welche unter dem Titel „Kikajon de-Jona“ bekannt sind. Isaak gab im J. 1683 einen Auszug aus älteren Commentarien zu der Anfang des 16. Jahrhunderts von Jakob Chabib verfaßten Hagadasammlung (En. Jakob).

Hirsch F. Levi, Sohn von Wagenseil’s Lehrer Henoch, der ebenfalls zu den im J. 1670 aus Wien Getriebenen gehörte, war zu Anfang des 18. Jahrhunderts Rabbiner in Onolzbach, hatte sich ein Buch angelegt, in welchem Zauberei und Beschwörungen als Heilmittel empfohlen werden, und wurde wegen seines Aberglaubens, den auch die christlichen Völker theilten, zu lebenslänglicher Gefangenschaft verurtheilt im Mai 1713.

Bärmann F. Levi, Rabbiner, ist Verfasser des Buches „Mathe-Jissachar“ (Fürth 1792), das Talmudisches und Derascha’s (Vorträge) enthält.

Moses Abraham F. schrieb Rechtsgutachten („Beër-Mosche“, Berlin 1803) und einen zweifachen Commentar zu[WS 1] dem biblischen Buche „Der Prediger“ (Dessau 1809).

[269] David F., geb. 20. Juli 1779 in Berlin, † 18. Mai 1865 in Dessau, Director der israelitischen Schule daselbst und Mitglied des jüdischen Consistoriums im Königreiche Westphalen (1807–13), ist Herausgeber der im J. 1806 begonnenen Monatsschrift „Sulamith“, von welcher indessen bis Anfang 1846 nur acht Jahrgänge und zwei Hefte des neunten Jahrganges erschienen sind.

Seckel F., geb. 14. Jan. 1765 in Parchim, † 4. Juni 1835 in Hamburg, war früher Geschäftsmann, als welcher er noch im J. 1815 Messen besuchte. Doch bald nachher hat er sein Geschäft aufgegeben und seine Thätigkeit vornämlich der damals entstandenen Hamburger Tempelgemeinde gewidmet. Im J. 1814 erschien sein hebräisches Gedicht, welches die Bedrängnisse Hamburgs während der französischen Herrschaft und die Befreiung beschreibt. In Gemeinschaft mit dem Notar Meir Bresselau (geb. 25. April 1785, † 23. Decbr. 1839) gab er, August 1819, das Gebetbuch für den dortigen Tempelverein heraus, und verfaßte in demselben Jahre eine Schutzschrift für dasselbe und eine Satire („Der Wurm“) gegen den Berliner Schauspieler Wurm, den Helden in dem die Juden verspottenden Stücke „Unser Verkehr.“ Im J. 1830 erschien seine hebräische Uebersetzung der Apokryphen mit einer lateinischen und einer deutschen Vorrede; sie ist Gesenius, Bresselau und seinem Schwiegersohne, dem Prediger Dr. Kley († 4. Octbr. 1867) gewidmet. Seine Bearbeitung eines hebräischen Wörterbuches ist unvollendct geblieben.

Maimon F., geb. 23. Mai 1788 in Schwersens, † 27. Mai 1848 in Hamburg, hat Einiges aus den Gedichten von Kleist und Geßner hebräisch übersetzt, das in dem neuen Sammler (1810, Heft 4; 1811, Heft 2) erschien, war Mit-Herausgeber der Teutonen, hat Verschiedenes unter dem Namen Fredau gedruckt. Sein Trifolium über Prophetismus, Zahlensymbolik und Bücherreiz ist 1832 gedruckt. Im J. 1842 erschien sein „Theologisches Gutachten für den Hamburger Tempel“, von dessen Direction er 12 Jahre Mitglied gewesen. Einzelnes über ihn enthält die Zeitschrift „Der Orient“, Litteraturblatt Bd. 10, S. 486.

Benjamin F. Seine Abhandlung über Unsterblichkeit („the glory of eternity“) ist hebräisch und englisch London 1836 erschienen.

M. F. gab in Berlin 1838 eine Uebersetzung der Festgebete (Machsor) heraus.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: zn