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Artikel „Forchem, Matthäus“ von Wilhelm Scherer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 154, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Forchem,_Matth%C3%A4us&oldid=- (Version vom 20. November 2024, 09:31 Uhr UTC)
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Forchem: Matthäus F., Dramatiker des 16. Jahrhunderts. Er hat in den pommerschen Städten, auch in Mecklenburg deutsche Schreib- und Rechenschule gehalten und zur Fastnachtszeit mit seinen Schülern Comödien aufgeführt. Eine davon liegt gedruckt vor (die Widmung an den Syndicus von Stralsund aus Lübeck 27. Sept. 1551 datirt) und ist in plattdeutschen Versen abgefaßt, „wiewol es fast beschwerlich ist, etwas in Reimweis zu bringen nach Eigenschaft und Art dieser pommerschen und sächsischen Sprache, weil sie nicht so viel Synonyma hat noch so abundans ist, auch nicht so wol figurate gesetzt mag werden, als die hochdeutsche“. Das Stück ist ein rechtes Knabenspiel: es behandelt die auch von Leonhard Culmann dramatisirte Geschichte von dem kleinen Papirius Prätextatus (Gell. noct. att. 1, 23) der seiner Mutter die Geheimnisse des Rathes offenbaren soll und sich mit der Lüge zu helfen sucht, es seien jedem Mann zwei Weiber zudecretirt worden: hierauf große Empörung der Weiber, welche vor das Rathhaus ziehen und umgekehrt für jede Frau zwei Männer verlangen. Die Rathsversammlung, die Scene zwischen Mutter und Sohn, den allmählich wachsenden Aufruhr und beschämten Abzug der Weiber hat der Verfasser mit den bescheidensten Mitteln, aber doch vergnüglich, in dem Costüm einer deutschen Stadt, mit treuer Ansicht des Lebens dargestellt.