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Artikel „Culmann, Leonhard“ von Julius Hartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 639, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Culmann,_Leonhard&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 16:35 Uhr UTC)
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Culmann: Leonhard C., evangelischer Theolog, geboren zu Crailsheim im damaligen Fürstenthum Ansbach 22. Febr. 1497 oder 98, gestorben 1562. Geschult in Halle, Dinkelsbühl, Nürnberg und Saalfeld, studirte C. in Erfurt und Leipzig, wurde Lehrer an der Domschule in Bamberg, dann an den Kirchen und Schulen in Ansbach und Nürnberg angestellt, am letzteren Ort schließlich 1549 als Prediger zu St. Sebald. Obgleich von Melanchthon verwarnt, die Osiander’sche Lehre nicht vor das Volk zu bringen, war C. seit 1552 Hauptvertreter derselben in Nürnberg, und als Melanchthon dahin zur Schlichtung der Streitigkeiten 1555 mit einer Commission kam und eine Schrift aufsetzte, welche die Kirchen- und Schuldiener unterschreiben sollten, weigerte sich C. mit Vetter, worauf beide beurlaubt wurden. Brenz empfahl C. noch 1555 dem Grafen Michael von Wertheim, sowie der Stadt Rothenburg a. d. Tauber, und im folgenden Jahre dem Grafen Ulrich von Helfenstein, welcher ihn zu Wiesensteig im jetzigen würtemb. O.-A. Geislingen anstellte. 1558 wurde er von Brenz wegen seines Osiandrismus noch einmal verwarnt und ging auf die Pfarrei Bernstatt im Gebiet der Reichsstadt Ulm, wo er 1562 starb.

Vgl. Will-Nopitsch, Gelehrtes Nürnberg, wo auch ein Verzeichniß von Culmann’s zahlreichen Schriften theologischen und erbaulichen Inhalts, geistlichen und weltlichen Spielen etc. Schmidt, Melanchthon S. 565. Medicus, Gesch. d. evang. Kirche in Baiern I, 128 f., 153. Zeitschr. d. hist. Vereins f. d. würtemb. Franken, 1868, S. 82. Kerler, Gesch. d. Grafen von Helfenstein, S. 143. Pressel, Anecdota Brentiana, p. XXXII, 453.