Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Fabronius, Hermann“ von Heinrich Heppe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 528, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fabronius,_Hermann&oldid=- (Version vom 19. Dezember 2024, 12:58 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Fabricius, Wilhelm
Nächster>>>
Fachs, Ludwig
Band 6 (1877), S. 528 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hermann Fabronius in der Wikipedia
Hermann Fabronius in Wikidata
GND-Nummer 10404781X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|528|528|Fabronius, Hermann|Heinrich Heppe|ADB:Fabronius, Hermann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10404781X}}    

Fabronius: Hermann F. wurde am 21. Juli 1570 zu Gemünden in Oberhessen als Sohn des dasigen Bürgermeisters Hermann Faber geboren. Nach des Vaters Tode (1588) nannte er sich H. Fabricius, und nachdem er zum Poeten gekrönt worden, schrieb er seinen Namen Fabronius (= Faber Aonius). Späterhin legte er sich auch die Namen Mosemann, Harminius de Mosa bei, und auf einer seiner Schriften nannte er sich Erasmus Sabinus Hohfnerus (d. h. Hermannus Fabronius Hessus). Auf der lateinischen Schule seiner Vaterstadt vorgebildet, lag er von 1589 bis zum Herbst 1594 in Marburg und hernach in Graz dem Studium der Rechtswissenschaft ob, war aber nebenbei auch den humanistischen Studien und Liebhabereien ergeben, in Folge dessen er sich 1594 von Graz aus den poetischen Lorbeerkranz erwarb. Indessen hatte sich eben damals, als er in das Vaterhaus zurückkehrte, seine Neigung von der Jurisprudenz bereits vollständig abgewendet. Mehr und mehr waren es religiöse Interessen und Fragen, die ihn beschäftigten, weshalb er seit 1595 erst in Wittenberg, hernach in Marburg Theologie studirte, dann sich auf Reisen nach Niedersachsen begab und im März 1598 die Conrectorstelle am Kasseler Pädagogium übernahm. Hier erkannte der gelehrte und geistreiche Landgraf Moritz gelegentlich die eminente homiletische Begabung des F. weshalb er demselben nicht nur 1601 die Pfarrei zu Lichtenau und 1605 die der Neustädter Gemeinde zu Eschwege übertrug, sondern ihn auch 1613 auf einer Reise zu dem Kurfürsten Johann Sigismund zu Berlin als seinen Hofprediger mitnahm. Inzwischen war F. kurz nach seinem Amtsantritt zu Eschwege auch zum Amtsgehilfen des Superintendenten der Diöcese Rotenburg (Allendorf, Eschwege) ernannt worden, dessen Stelle er am 24. April 1623 übertragen erhielt. Er starb als Superintendent und Decan des Stifts zu Rotenburg am 12. April 1634. – Das Verzeichniß seiner zahlreichen Schriften, in denen er sich zwar als entschiedenen Vertreter des reformirten Bekenntnisses, aber auch als eifrigen Verfechter der evangelischen Unionsidee erweist, s. bei Strieder, Grundlage zu einer hess. Gelehrtengesch., Bd. IV. S. 55 ff.