ADB:Fabricius, Johannes
Erasmianer in Verbindung mit dem clevischen Hofe, konnte aber hier zu keiner Stellung gelangen und ließ sich 1543 in der juristischen Facultät zu Köln inscribiren. Weiter ist über seine Lebensschicksale nichts bekannt. Er verfaßte ein umfangreiches Gedicht über die wiedertäuferischen Unruhen in Münster und gab es 1546 heraus („Motus Monasteriensis libri decem iam primum in lucem aediti, Magistro Johanne Fabricio authore. Coloniae Martinus Gymnicus excudebat. Anno M. D. XLVI“). Dieses ist zwar in historischer Beziehung nicht durchaus zuverlässig, obgleich der Verfasser an Ort und Stelle Erkundigungen einzog und sich mit den handelnden Persönlichkeiten (dem Bischof und den Clevischen) in Verbindung setzte (Cornelius, Geschichtsquellen des Bisthums Münster II. S. 25), aber es verräth große Fertigkeit und Meisterschaft in der lateinischen Versification. Außer dem genannten Werke wird von F. eine lateinische Uebersetzung der Psalmen in lyrischen Maßen („Psalterium Davidis Lyrico carmine redidit. Simlerus et Gesner“, Hartzheim, Bibl. Colon. p. 169) angeführt. Man hat den Bolandus vielfach irrig für den Vater des Franz F. aus Düren (s. d.) ausgegeben.
Fabricius: Johannes F. mit dem Beinamen Bolandus, lateinischer Dichter, des 16. Jahrhunderts. Aus dem Clevischen stammend, studirte er wahrscheinlich in Köln und Marburg und stand eine Zeit lang als gemäßigter- Vgl. W. Schmitz in den unter Franz F. angeführten Abhandlungen.