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Artikel „Erker, Lazarus“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 214–215, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ercker,_Lazarus&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 16:08 Uhr UTC)
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Erker: Lazarus E. (auch Ercker), berühmter Berg- und Hüttenmann gegen das Ende des 16. Jahrh., von dessen Leben wenig mehr bekannt ist, als daß er kaiserlicher Oberbergmeister in Böhmen war und sich des besonderen Vertrauens des auch für Hebung des Bergbaues besonders thätigen, der Alchemie [215] sehr ergebenen Kaisers Rudolf II. zu erfreuen hatte. Rudolf ertheilte vielfach E. Aufträge zur Visitation der böhmischen Bergwerke und forderte von ihm Vorschläge zur Hebung derselben. Erker’s Bericht über die bereisten böhmischen Bergwerke vom J. 1581 ist eine wahre Fundgrube für die Beurtheilung der damaligen Zustände derselben. In den Acten erscheint E. bald als Bergmeister, bald als Oberbergmeister, bald von Kuttenberg, bald von Schreckenfels. Graf v. Sternberg nennt ihn (Umrisse e. Gesch. d. böhm. Bergwerke) „ziemlich den kenntnißreichsten und einsichtvollsten Beobachter unter allen Bergmeistern, die er aus den Acten kennen gelernt hat“. Auch bezeichnet er ihn als einen Deutschen, der vielfach die böhmischen Namen falsch angebe. Seine reichen Erfahrungen in dem Probiren und Scheiden der Erze theilte E. in dem damals weltberühmten Werke: „Aula subterranea“ (1573) mit, welches unter verschiedenen Titeln und mit verschiedenen Beigaben wiederholt, 1703 zum vierten Male aufgelegt wurde. Das Werk ist mit vielen trefflichen Holzschnitten versehen und umfaßt das Ganze, welches man damals von der Metallurgie und Scheidekunst verstand, in bewunderungswürdiger Vollständigkeit. Es weiß schon sehr genau mit Hülfe seiner feinen Wage, deren Anwendung er dringend empfiehlt, vortreffliche Analysen auf trockenem Wege zu machen, wie sie zum Theil noch heute vorgenommen werden, und weist vielfach auf den Nutzen hin, welchen derartige Proben auch für den Mineralogen haben könnten. Seine Angaben über die Scheidung von Gold, Silber, Kupfer, Wismuth, Zinn, Antimon, Quecksilber und Eisen sind ebenso ausführlich, wie genau und richtig.

Graf v. Sternberg, Umrisse e. Gesch. d. böhm. Bergwerke.