ADB:Engelbert II. (Graf von Nassau)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Engelbert II., Graf von Nassau“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 128, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Engelbert_II._(Graf_von_Nassau)&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 23:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Engelbert III.
Band 6 (1877), S. 128 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Engelbert II. (Nassau) in der Wikipedia
Engelbert II. in Wikidata
GND-Nummer 124352723
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|128|128|Engelbert II., Graf von Nassau|Pieter Lodewijk Muller|ADB:Engelbert II. (Graf von Nassau)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124352723}}    

Engelbert II., Graf von Nassau, Herr von Breda, geb. 1451, war der zweite Graf aus dem niederländischen Zweige seines Hauses. Ein treuer Anhänger der burgundischen Herzoge, folgte er Karl dem Kühnen auf seinen unglücklichen Feldzügen und war später im Rath wie im Feld die treue Stütze der Maria von Burgund (s. d.) und ihres Gemahls Maximilian von Oesterreich. Ein ausgezeichneter Krieger, hatte er großen Antheil an dessen etwas zweifelhaftem Sieg bei Guinegate 1479, wo er mit den vlämischen Milizen die bereits verlorene Schlacht wieder herstellte. Eine schwere Arbeit hatte E. in dem endlosen vlämischen Bürgerkrieg, der das Ende des 15. Jahrhunderts ausfüllte, und jedesmal entweder durch französische Intriguen oder durch die natürliche Unruhe der Genter und Brügger Gilden wieder aufflammte. Im J. 1487 bei Béthune von den Franzosen geschlagen und gefangen, arbeitete er in seiner Gefangenschaft an dem Frieden zwischen Maximilian und Karl VIII. Dann freigelassen, hatte er wiederholt Brügge und Gent zu bekämpfen, bis nach der Eroberung von Sluis 1492 und Philipp des Schönen Volljährigkeit endlich die Ruhe wieder hergestellt ward. Während dieser Abwesenheit war E., wie schon unter Maximilian, wiederholt Lieutenant des pays de par deça. Er starb 1504, nachdem er noch vergeblich den Krieg zwischen Philipp und Karl von Egmond, dem Herzoge von Geldern, den er erzogen und lieb gewonnen hatte, zu verhindern suchte. Sein Neffe Heinrich von Nassau setzte ihm ein herrliches Marmordenkmal in der Kirche zu Breda. E. war ein ebenso guter Krieger wie Diplomat, einer der ersten, welche die nach Karls des Kühnen Tod auseinanderstrebenden Elemente der Niederlande mit eiserner Hand zusammen halten half.

Vgl. Serrure, Notice sur Engelbert de Nassau, eine kurze Zusammenstellung seiner Thaten.