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Artikel „Elver, Leonhard“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 74, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Elver,_Leonhard&oldid=- (Version vom 9. Oktober 2024, 14:15 Uhr UTC)
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Elver: Leonhard E., Dr. jur., geb. 24. Juli 1564, Sohn des 1615 gestorbenen Lüneburger Bürgermeisters gleiches Namens, weit gereist wie sein Bruder Hieronymus v. Elvern, war kurfürstlich brandenburgischer Hofrath, dann Regierungsrath in Küstrin bis 1593, wurde 1606 Probst zu Lüneburg, 1613 ebenda Bürgermeister, 1626 Comes palatinus caesareus, † 1631. Er scheint sich zuletzt auch v. Elvern genannt zu haben. Außer einer Dissertation „De fidejuss.“ schrieb er die „Elver’sche Chronik von Lüneburg“, das „berühmte Opus Elverianum“ nach Büttner, nämlich den „Discursus historico-politicus etc.“ in 3 Theilen, noch ungedruckt, die sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts anscheinend auf Schwaker’s[1] Chronik stützt und bis zu Elver’s Todesjahr geht, wichtig für Lüneburgs Verhältnisse im 30jährigen Kriege. Abschriften sind in Hannover, Göttingen, Lüneburg. Wahrscheinlich war E. mit Veranlassung, daß der Rath von Lüneburg vorzugsweise Herzog Christian von Celle 1621 den Rath gab, zu entwaffnen, wodurch dann der Niedersächsische Kreis wehrlos wurde. Mansfeld gegenüber stellte sich die Stadt neutral, eher feindlich. Dem Versuche, das Restitutionisedict 1629 auf die Abtei St. Michaelis auszudehnen, trat E. indessen trotz der Tilly’schen Drohung entgegen. – Die Patricierfamilie E. findet sich in Lüneburg seit 1273 und siedelte von dort auch nach Lübeck über.

Büttner, Genealog. – Jacobi, Lüneb. Landtagsabsch. 2. S. 110 ff. Vgl. Volger, Dreißigjähr. Krieg im Lüneburger Schulprogr. 1847. Gebhardi, De re litt. p. 107.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 74. Z. 18 v. o. l.: Schomakers (st. Schwakers). [Bd. 6, S. 795]