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Artikel „Eisner, Karl“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 777, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eisner,_Karl&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 04:10 Uhr UTC)
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Eisner: Karl E., geb. am 19. Juni 1802 in Pulsnitz bei Dresden, erhielt den ersten Musikunterricht von dem dortigen städtischen Organisten im Clavierspiel, von einem älteren Bruder auf der Violine. Im J. 1815 kam er in die Lehre zu den Stadtmusikern Krebs und Zillmann nach Dresden, wählte das Waldhorn als Hauptinstrument und folgte 1821 einem Engagement an die kaiserl. Theater nach Petersburg, wo er abwechselnd als Tenorposaunist, Trompeter, Waldhornist und erster Geiger wirkte. Im J. 1833 verließ E. mit einer Pension von 2000 Rubel Bk. Rußland und gründete nun durch zahlreiche Kunstreisen seinen Ruf als vorzüglicher Hornvirtuos. 1836 trat er als Hornist in die königl. sächsische Capelle ein, nahm aber schon 1837 wieder seinen Abschied, concertirte einige Jahre und ging Ende 1844 abermals nach Petersburg, wo er als Hornist beim kaiserl. italienischen Theater engagirt wurde. Klimatische Verhältnisse veranlaßten ihn, 1849 diese Stellung aufzugeben. Nachdem er einige Zeit in Helsingfors gelebt, wendete er sich 1850 abermals nach Dresden, wo er 1853 als königl. Kammermusikus und erster Hornist in die königl. Capelle kam, 1871 pensionirt wurde und am 23. Jan. 1874 starb. E. war auf seinem Instrument ein Virtuos ersten Ranges. Mit gleicher technischer Sicherheit blies er auf dem einfachen wie Ventilhorn, wobei er einen erstaunlichen Umfang, namentlich in der Tiefe, sowie schönen Ton und geschmackvollen Vortrag entwickelte. Im Besitz einer tüchtigen musikalischen Bildung hat er viel componirt: Solostücke für Horn, Entreacte, Quartette, eine Sinfonie etc. Von seinen im Druck erschienenen Werken sind folgende zu erwähnen: „Introduction und Polonaise für Horn mit Orchester, op. 9“ (Leipzig, Breitkopf und Härtel); „Scene und Arie für Horn, op. 10“ (Leipzig, Kistner).