ADB:Druthmar-Christianus
Fabricius, Bibl. lat. ed. Mansi 1754. I, 373–375, der aus ihm einen Zeitgenossen Gregors VII. machen wollte, hat Dom. Rivet (Hist. lit. de la France V, 84–90) gezeigt, daß er der Mitte des 9. Jahrhunderts angehört. Für die Mönche des Klosters Stablo schrieb er mehrere Erklärungen biblischer Bücher, die uns, wie es scheint, meist verloren gegangen sind, bis auf den Commentar zum Matthäusevangelium (Bibl. maxima patrum Lugd. XV. Migne, Series lat. tom. CVI.). Dieser ist durch die Ausgabe von Molther und Secer (Hagenau 1530) Anlaß zu einer bereits Jahrhunderte fortdauernden Controverse geworden (s. darüber Freiburger Kirch. Lex. III, 320 ff.), welche wol nur dadurch zu einem Ende geführt werden kann, wenn einerseits die erste Ausgabe durch Wimpheling (Straßburg 1514), welche angeblich verschwunden sein soll, ja sogar völlig in Abrede gestellt wurde, welche aber gleichwol Andere, und zwar glaubhaft genug, an verschiedenen Orten wollen gesehen haben (Fabricius p. 374 a. Ziegelbauer IV, 708), und andererseits die Lyoner Handschrift genau mit den jetzigen Drucken in Vergleich gebracht wird.
Druthmar: Christianus D., Benedictiner zu Corvey, gebürtig aus Aquitanien. ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit und Sprachkenntniß, besonders im Griechischen, woher seine Namen Christianus Grammaticus und Christianus ab Aquitania, worin man irrig verschiedene Persönlichkeiten suchen zu sollen geglaubt hat. Gegen- Ziegelbauer, Hist. lit. o. s. B. IV, 708 ss., vgl. 47, 48, 79. Die übrige Litt. oben.