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Artikel „Dreyse, Johann Nikolaus von“ von Karl Karmarsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 409, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dreyse,_Nikolaus_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 10:25 Uhr UTC)
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Dreyse: Johann Nikolaus v. D., Fabrikant, geb. zu Sömmerda im Regierungsbezirk Erfurt 22. Novbr. 1787, gest. ebenda 1867; war der Sohn eines Schlossermeisters und erlernte dessen Handwerk. Auf seiner Wanderschaft kam er 1809 nach Paris, wo er durch Benutzung öffentlicher Institute und durch Privatunterricht seine Kenntnisse zu erweitern emsig bemüht war, während er seine technischen Fertigkeiten durch das Arbeiten in mechanischen und optischen Werkstätten, sowie in Wagen- und Waffenfabriken vielseitig ausbildete. Nach der Rückkehr in die Vaterstadt (1814) beschäftigte er sich in seines Vaters Werkstätte mit Herstellung verschiedener Maschinen und Hülfsvorrichtungen, welche auf schnellere und wohlfeilere Verfertigung von Schlosserwaaren abzielten. Dies führte 1822 zur Errichtung einer Fabrik von Knöpfen, Nägeln, Striegeln und Fensterbeschlägen, welche D. in Verbindung mit einem Kaufmann Kronbiegel betrieb. Nach dem Tode des letzteren trat der Kaufmann Collenbusch in das Gesellschaftsverhältniß, und unter der neuen Firma Dreyse & Collenbusch entstand 1824 in Sömmerda eine Fabrik zur Verfertigung der kupfernen Zündhütchen für Percussionsgewehre, welche, die erste in Deutschland, durch die Vortrefflichkeit ihres Fabrikats bald großen Ruf erwarb. Die Erkenntniß der den Percussionsgewehren als Militärwaffe anhängenden Mängel veranlaßte D. zur Erfindung des Zündnadelgewehrs (1828), welches er anfangs als Vorderlader construirte, 1835 aber zum Hinterlader abänderte. Seit 1841 kam in Sömmerda die fabrikmäßige Herstellung der Zündnadelgewehre durch D. in Betrieb, und es ist bekannt, welche außerordentliche Bedeutung diese Waffe sich errang. – Die Erhebung Dreyse’s in den Adelstand erfolgte 1864, nachdem er 1846 zum Commissionsrath und 1854 zum geheimen Commissionsrath ernannt war.

Vgl. Nikolaus v. D. und die Geschichte des preußischen Zündnadelgewehrs, Berlin 1866.