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Artikel „Dorlandus, Petrus“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 350–351, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dorlandus,_Petrus&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 15:59 Uhr UTC)
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Dorlandus:[WS 1] Petrus D., geb. zu Diest in Brabant 1454, gehörte zu denjenigen, welche durch Leben und Schriften den guten Ruf des Klosterordens Bruno’s aufrechthielten. Frühzeitig zog er sich in den Karthäuser-Convent zu Zeelhem, in der Nähe seines Geburtsorts, zurück, und zeichnete sich bald durch strenge Ascese, heiligen Wandel und große Gelehrsamkeit aus. Daher trugen die Klosterbrüder ihm das Priorat auf, das er bis zu seinem Tod (1507) löblich führte. Ist sein stilles Klosterleben zwar nicht durch große Ereignisse bezeichnet, so verbürgen ihm doch seine Schriften das Lob eines Gelehrten, welcher die Fehler der Geistlichen ernst strafte und seine Brüder zu Gottesfurcht, Liebe und Reinheit ermahnte. Seine vorzüglichsten Schriften sind: „De enormi monachorum proprietatis vitio“; [351] „De nativitate, conversione et vita B. Catharinae“; „Explicatio mystica habitus Carthusiensis“; „Dialogus de opere amoris et passione Christi“; „Viola animae“; „Chronicon Carthusiense“; „Vita ac res gestae B. Annae“. Handschriftlich fanden sich von ihm vor der Reformationszeit noch: „Speculum vitae humanae“; „De vera amicitia“; „De perseverantia novitiorum“; „De tribus Carthusianorum votis“; „Sermones“ und „Hymni in laudem Mariae“. Seine Arbeiten sind aber gar wenig kritisch, besonders die historischen wie das Chronicon. In theologischer Hinsicht vertrat er den Standpunkt der speculativen Mystik und war dem Geiste des Dionysius Carthusiensis nahe verwandt.

Paquot, Mémoires; Valerius Andreas, Bibl. Belg.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Petrus Diesthemius wird als Pseudonym von Petrus Dorlandus angesehen