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Artikel „Doläus, Johann“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 310, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dol%C3%A4us,_Johann&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:53 Uhr UTC)
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Doläus: Johann D., Arzt, geb. 7. Sept. 1651 in Hofgeismar, hatte zuerst in Heidelberg, später in Paris, London und Oxford Medicin studirt, 1673 in Heidelberg die Doctorwürde erlangt, war nach seiner Habilitirung in Limburg an der Lahn zum Leibarzte der Prinzessin Albertine von Nassau und später (1682) nachdem er nach Hanau übergesiedelt war, zum Leibarzte des Landgrafen von Hessen-Cassel ernannt worden; er starb in Hanau 12. Sept. 1707. – So viel Gelehrsamkeit D. auch gesammelt hatte, so blieb er doch ein leichtgläubiger, in tiefer Mystik befangener Mann, für Paracelsisch-Helmontische Anschauungen im höchsten Grade empfänglich, vorwiegend von der Helmont’schen Naturphilosophie begeistert. Seine Schriften, als deren umfangreichste die „Encyclopaedia medica theoret.-pract.“, 1684 u. v. a. und „Encyclopaedia chirurg. rationalis“, 1689 zu nennen, sind mehrfach gesammelt (zuerst Venet. 1690. 4. in 3 Voll., später Frankfurt a. M. 1703 fol.) erschienen. Eine große Rolle spielen bei ihm die Geheimmittel, die er erfunden hatte, besonders eine gegen die verschiedensten Krankheiten wirksame Theriaca coelestis, auf welche er in einer besonderen Schrift („Theatrum theriac. coelest.“, 1680. 12., in Opp. Francof. 1703. I. App.) die Aufmerksamkeit der Aerzte und des Publicums gerichtet hat. Mit diesem und andern Geheimmitteln hat D., dem Brauche seiner Zeit gemäß, einen, gewiß sehr einträglichen, Handel getrieben.