ADB:Dietrich (Bischof von Metz)

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Artikel „Dietrich II., Bischof von Metz“ von Johann Schötter in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 188–189, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dietrich_(Bischof_von_Metz)&oldid=- (Version vom 6. Oktober 2024, 19:26 Uhr UTC)
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Dietrich II., Bischof von Metz (1005–1046). Nach Adalberts II. Tode bemühte sich D., Herzog von Oberlothringen, seinen noch unmündigen Sohn Adalbert auf den Bischofssitz von Metz zu bringen. Die Vormundschaft wurde D., dem Sohne des Grafen Siegfried von Luxemburg, einem nahen Verwandten, übertragen. Kaum war D. in Metz eingetroffen, da verjagte er den jungen Adalbert und bemächtigte sich des bischöflichen Stuhles. Dietrichs Bruder, Heinrich, Graf von Luxemburg, war 1002 vom König Heinrich mit dem Herzogthum Baiern belehnt worden. Bald jedoch entstanden Mißhelligkeiten zwischen dem Kaiser und den Prinzen des Luxemburger Hauses. Diese sahen nämlich ungern, daß der Kaiser das von ihm gestiftete Bisthum Bamberg mit der Mitgift seiner Gemahlin Kunigunde, ihrer Schwester, ausstatten wollte. Die Unzufriedenheit artete bald in Empörung aus. D., Bischof von Metz, sagte sich vom Kaiser los. Darauf vertrieb der Kaiser den Herzog von Baiern und zog mit einem Heere vor Metz, wo der Herzog bei seinem Bruder eine Zufluchtsstätte gefunden hatte. Trotz einer dreijährigen Belagerung wurde Metz nicht genommen. Doch die ganze Moselgegend von Trier bis Metz litt hart an den Folgen dieser Streitigkeiten. Erst nach neun Jahren eines schrecklichen Krieges kam durch die Vermittlung des Erzbischofs von Köln eine Aussöhnung zu Stande. Graf Heinrich wurde wieder feierlich zu Bamberg in das Herzogthum Baiern eingesetzt. [189] Der Kaiser selbst kam 1023 nach Metz und zeigte sich sehr gnädig gegen D., der als unumschränkter Gebieter sein Bisthum bis zu seinem Tode mit starker Hand verwaltete. Bischof D. hat sich durch die Grundsteinlegung der Kathedrale von Metz ein großartiges Denkmal errichtet. Der Bau wurde 1014 begonnen, aber erst 1546 vollendet. D. verehrte der Kathedrale eine hochgeschätzte Reliquie, den Arm des hl. Stephan, der auch zum Schutzpatron derselben erwählt wurde. D. † 1046 und wurde in der Kathedrale beigesetzt. Sein Grabmal verschwand im Strudel der französischen Revolution.

Meurisse, Hist. des évèques de Metz. Hist. générale de Metz T. II. Westphal, Gesch. der Stadt Metz.