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Artikel „Deffner, Karl Christian Ulrich“ von Pfaff. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 638–639, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Deffner,_Karl&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 13:56 Uhr UTC)
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Deffner: Karl Christian Ulrich D., geboren zu Ludwigsburg am 4. August 1789, † zu Eßlingen am 27. October 1846, hervorragender württembergischer Industrieller. Sohn eines in dürftigen Verhältnissen gestorbenen Miniaturmalers, durch Reisen nach Paris und London mit auswärtigen Verhältnissen bekannt geworden, associirte er sich, obwohl nur im Besitze eines Capitals von 2–3000 fl. im J. 1815 mit dem Inhaber einer Lakiererwerkstädte, Rudy, zu Eßlingen, von dem er 1819 das Geschäft ganz an sich brachte. In den Jahren 1826–28 baute er daselbst eine größere Lakier- und Blechwaarenfabrik, die mit der Zeit eine der bedeutendsten Anlagen dieser Art in Deutschland wurde. Abgesehen von diesem eigenen Geschäft war er Theilhaber einer Reihe anderer, theils specifisch Eßlinger, theils allgemeiner württembergischer Geschäfte und regte insbesondere die Gründung der Jahrzehnte lang hervorragenden Eßlinger Maschinenfabrik an. Weiterhin war er Mitglied des [639] Handelsschiedsgerichts und Vorstand des süddeutschen Fabrikantenvereins. Freund aller gemeinnützigen Bestrebungen seiner Heimath und ein Mann von echtem Bürgersinn wurde der um die gewerbliche Entwicklung Eßlingens sehr verdiente Mann Mitglied der Stadtverwaltung und vertrat seit 1831 bis zu seinem Tode, als Angehöriger der liberalen Richtung den Oberamtsbezirk Eßlingen im württembergischen Landtage, in welcher Thätigkeit er insbesondere für das Zustandekommen der württembergischen Staatseisenbahn eifrig bemüht war. Nach seinem Tode leitete sein ältester Sohn, gleichfalls Karl genannt, geboren zu Eßlingen am 8. Juli 1817, † daselbst am 11. Juni 1877, das Geschäft mit gleichem Erfolge. In weiterem Wirkungskreis wurde er Mitglied der Handels- und Gewerbekammer Stuttgart, Beirath der Centralstelle für Handel und Gewerbe, wie sein Vater, auch Anhänger von dessen politischer Richtung, bezw. der großdeutschen Partei, 1856–70 Landtagsabgeordneter für den Bezirk Eßlingen, 1868–70 Abgeordneter zum deutschen Zollparlament. In seinen Mußestunden beschäftigte er sich mit Naturwissenschaften, insbesondere Geologie seiner Heimath, in welcher Hinsicht er auch mit Erfolg schriftstellerisch thätig war. Nach seinem Tode wurde ihm von seinen Mitbürgern ein Denkmal, der Deffnerstein, gesetzt.

Pfaff.