ADB:Decker, Jeremias de
Rembrandt malte sein Porträt, Vondel lobte die „zierliche Nettheit“ seiner Verse. Flüssig und sorgfältig in der Form, verweilt er am liebsten bei rührenden, frommen Betrachtungen, wenn nicht die Religionsverfolgung in Piemont, die Feindseligkeit Englands gegen sein Vaterland des Dichters Zorn erregten. Seine „Puntdichten“ (Epigramme) sind wohlgespitzt; die Satire „Lof der Geldzucht“ dagegen allzu breit und stellenweise platt. Letztere erschien erst nach seinem Tode; er selbst hatte seine anderen Gedichte unter dem bescheidenen Titel „Rymoefeningen“ 1656 herausgegeben. Eine vollständige Ausgabe seiner Werke mit Biographie veranstaltete Brouerius van Nidek 1726, 2 Bde.
Decker: Jeremias de D. war 1609 zu Dordrecht geboren, kam jedoch früh nach Amsterdam, wo sein Vater, ein Antwerpener von guter Familie, der als Fähndrich Ostende hatte vertheidigen helfen, ein Krämer- und Maklergeschäft betrieb. Auch J. D. verbrachte sein Leben (bis 1666) in Armuth und Arbeit; doch verschönerten es ihm die Liebe zu seinen Eltern, deren goldene Hochzeit er besingen konnte, die Freude an Natur und Dichtkunst, und die Freundschaft der besten Dichter und Künstler seiner Zeit.