ADB:Decken, Friedrich Graf von der

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Artikel „Decken, Johann Friedrich, Graf von der“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 2, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Decken,_Friedrich_Graf_von_der&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 19:15 Uhr UTC)
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Decken: Johann Friedrich, Graf v. d. D., geb. 25. Mai 1769, † 22. Mai 1840; hannöverscher Generalfeldzeugmeister und Chef der Artillerie seit 1816; Freund von Scharnhorst, Mitherausgeber von dessen militärischem Journal. Seit 1784 schon dienend machte er die Feldzüge von 1793–95 mit und fiel zeitweilig in Kriegsgefangenschaft; seit 1796 hielt er dem Herzog von Cambridge Vorträge über Geschichte und Mathematik. Während der französischen Occupation 1803 wurde er diplomatisch mehrfach verwandt und erhielt als Oberstlieutenant 28. Juli 1803 die Vollmacht 4000 Ausländer für England zu werben, der Ursprung der berühmten Kings German Legion oder „königlich deutschen Legion“, in welcher er 1804 Oberst der reitenden Artillerie wurde. Als Brigadegeneral machte er die Landungen 1805 in Hannover, 1807 in Kopenhagen mit und wurde 1808 diplomatisch-militärisch in Portugal und Spanien, speciell zur Organisirung der portugiesischen Truppen verwandt; dann blieb er als Organisator und Unterhändler bis 1813 in England, nahm zwar an den Schlachten des Jahres 1813 und 14 nicht Theil, organisirte aber 1815 ein hannöversches Truppencorps von 10000 Mann, das er in Belgien commandirte; während der Schlacht bei Waterloo stand er in der Reserve bei Brüssel. Anerbietungen oranischen und preußischen Dienstes schlug er aus. 1833 erhob ihn König Wilhelm IV. in den hannöverschen Grafenstand, erblich in der Erstgeburt, seit demselben Jahre lebte er, in Pension getreten, meist auf seinem großen Gute Ringelheim. Seit 1835 war er Präsident und thätiger Arbeiter im historischen Verein für Niedersachsen. Von seinen Schriften (bei W. v. d. Decken l. c. S. 149) ist „Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg“, 4 Th., Hannover 1833. 34, von Werth. Eine Menge Arbeiten von ihm enthält das Archiv des Hist. Vereins f. Niedersachsen.