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Artikel „Dhaun v. Thiano, Wirich Philipp Lorenz Graf“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 115, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Daun,_Wirich_Graf_von&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 20:38 Uhr UTC)
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Dhaun: Wirich Philipp Lorenz Graf D. v. Thiano, österreichischer Feldmarschall und Ritter des goldenen Vließes, k. k. Geheimer Rath und Kämmerer, wurde am 19. Oct. 1669 geb. und trat, nachdem er mehrere Reisen unternommen hatte, in das Regiment seines Vaters, des Feldmarschalls Wilhelm D., ein. Er nahm an dem Feldzuge von 1696 in Ungarn, sowie der Schlacht bei Zenta Theil und that sich 1701 als General unter Prinz Eugen in Italien rühmlichst hervor. Einen unvergänglichen Namen machte er sich durch unerschrockene drei- und einhalbmonatliche Vertheidigung Turins 1706, durch welche Eugen Zeit gewann, das übermächtige französische Heer zu schlagen. D., der mittlerweile zum Feldzeugmeister vorgerückt war, belagerte 1707 das Castell von Mailand, wurde Vicekönig von Neapel, commandirte die Expedition daselbst, erstürmte Gaëta und leitete 1708 die Unternehmung im Römischen. Hierauf wurde er Feldmarschall und Commandirender in Italien, wo er den Marschall Villars verjagte und Papst Clemens XI. zum Frieden zwang. Für seine Verdienste ward er durch Karl II. von Spanien mit der Würde eines Granden von Spanien, mit dem goldenen Vließe und dem Fürstenthume Thiano im Neapolitanischen belohnt. Im J. 1713 neuerdings zum Vicekönig von Neapel ernannt, wußte er sich in dieser Stellung die Liebe des Volkes zu erwerben. Sechs Jahre später ward D. Stadtcommandant von Wien, 1725 Gouverneur der spanischen Niederlande, endlich 1728 Gouverneur des Herzogthums Mailand. Da er aber dieses 1733 den mit Uebermacht eingedrungenen Franzosen überlassen mußte, fiel er in Ungnade, wußte sich jedoch wider alle Anschuldigungen zu rechtfertigen, so daß man ihn von jeder Verantwortlichkeit freisprach. D. † den 30. Juli 1741 zu Wien und ruht in derselben Kirche – der Augustiner – in der sein berühmter Sohn, der Sieger von Kolin, die letzte Ruhestätte fand.

Hirtenfeld, Oesterr. Milit.-Convers.-Lexikon, II. Bd. S. 14.