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Artikel „Creiling, Johann Konrad“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 583–584, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Creiling,_Johann_Konrad&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 06:18 Uhr UTC)
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Creiling: Johann Konrad C., Mathematiker, geb. zu Löchgau in Würtemberg 9. Juli 1673, † zu Tübingen 13. Sept. 1752, war ein würtembergischer Pfarrersohn (die Nouvelle Biographie universelle Vol. XII,, p. 410, Paris 1855, macht ihn irrthümlich zu einem englischen Mathematiker und läßt ihn 1744 sterben) von frühreifem Geiste. In seinem dritten Jahre soll er den ganzen Katechismus öffentlich hergesagt, in seinem zwölften alles ihm vorgesagte in lateinische Verse gebracht haben. Bei seinen Studien zu Tübingen zersplitterte er sich zwischen Theologie, Geschichte, Rechtsgelehrsamkeit, Anatomie, Botanik und Mathematik. Zum Magister brachte er es schon 1692. Nachdem die Mathematik zu seiner Lieblingswissenschaft geworden, ging er, um sich darin zu vervollkommnen, zu Jacob Bernoulli nach Basel, dann nach Paris, wo er mit Ozanam, L’Hospital, Varignon, de la Hire u. A. verkehrte und zum Mitgliede der dortigen Akademie der Wissenschaften gewählt wurde. Nach Deutschland zurückkehrend, wurde er 1701 ordentlicher Professor der Naturlehre und Meßkunst in Tübingen und bekleidete dieses Amt 44 Jahre lang. Erst 1745 wurde er mit dem Titel Prälat pensionirt und starb 7 Jahre später. Außer einigen mathematischen Abhandlungen (z. B. „Methodus de maximis et minimis“ 1701) und Polemischem gegen die Leibnitz’sche Monadologie (1722) sind auch alchymistische Schriften von ihm vorhanden („Ehrenrettung der Alchymie“, 1730 und „De possibilitate transmutationis metallorum“, 1737).

[584] Vgl. Tübingische Berichte von gelehrten Sachen, 1752, Stück XLIII vom 13. October, S. 596–600. Boek, Geschichte der Universität Tübingen, Tübingen 1774, S. 173–175.