Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Conradi, Georg Johannes“ von Eduard Alberti in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 442–443, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Conradi,_Georg_Johannes&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 03:06 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Conradi, Franz Karl
Band 4 (1876), S. 442–443 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Johannes Conradi in der Wikipedia
Georg Johannes Conradi in Wikidata
GND-Nummer 120175134
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|442|443|Conradi, Georg Johannes|Eduard Alberti|ADB:Conradi, Georg Johannes}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120175134}}    

Conradi: Georg Johann C., praktischer Theologe, geb. 27. Febr. 1679 zu Riga, † 7. Sept. 1747 als königl. Generalsuperintendent für die Herzogthümer Schleswig und Holstein in Rendsburg. C. gehörte zu jenen Theologen, die ein vielbewegtes äußeres Leben nicht um die Früchte eines stillen inneren Lebens brachte. Obwol nicht eigentlich Schriftsteller ist er doch als Verfasser einer Schrift erwähnenswerth, die bis in die neueste Zeit hinein ihre Geschichte gehabt hat. Er war eines Handwerkers Sohn und auf der Schule in Riga, sowie auf der Haller Universität gebildet. Er wollte zuerst dociren, doch später anderen Willens geworden, ging er nach Stade, wo ihm Verwandte lebten. Er ward Militärprediger, kam als solcher nach Hamburg, wurde dort zum Pastor am Dom erwählt, ging aber, da die Bestätigung der Vocation auf sich warten ließ, als Pastor der deutschen Gemeinde nach Stockholm. In Stockholm blieb er bis 1720. Er verheirathete sich dort und wurde durch seine Schwäger, den Staatssecretär Höpke und den Gouverneur von Schonen, Hylton, in politische Angelegenheiten verwickelt. Den bekannten Baron v. Görtz bereitete C. zum Tode vor. Als er, mit der Regelung von dessen Nachlaß beauftragt, 1720 im August durch Kopenhagen reiste, predigte er vor dem König Friedrich IV. und erhielt bei der Rückkehr die Vocation zum Hofprediger. Dieselbe nahm C. 1721 an und blieb bis 1728 in dem Amte. In letzterem Jahre folgte er an Stelle des verstorbenen Andreas Hojer als königl. Generalsuperintendent für Schleswig-Holstein mit Aufenthalt in Rendsburg. Er war auch Oberconsistorialrath, Propst der Aemter Gottorf und Rendsburg und der schleswig’schen Domcapitelsgüter, wie auch Kirchendirector in Rendsburg. – Was die oben erwähnte Schrift betrifft, so ist damit die von der letzten Synode zu Rendsburg im Mai 1787 [443] approbirte „Wohlgemeinte und herzliche Ansprache an sämmtliche Lehrer der beiden Herzogthümer Schleswig und Holstein“ gemeint. Nach einer Notiz des bekannten schleswig-holsteinischen Kirchenstatistikers Jensen in einem auf der Kieler U. B. befindlichen Manuscript soll C. der Verfasser dieser Ansprache und der Propst Schrader in Tondern deren Herausgeber gewesen sein. Eben diese Ansprache war es, welche hundert Jahre später von Leonh. Fr. Chr. Callisen mit einem Vorwort wieder ausgegeben wurde. Dann aber gab der Pastor Fr. Petersen wiederum die von Callisen besorgte Ausgabe im J. 1855 mit einem Vorwort und Zeugniß wider Prof. Hengstenberg heraus. Auch für das Gesangbuch, welches in erster Aufl. Altona 1752 „zum allgemeinen Gebrauche in den Kirchen und Gemeinden des Herzogthums Schleswig, des Herzogthums Holstein königlichen Antheils, der Herrschaft Pinneberg, Grafschaft Ranzau und der Stadt Altona auf königl. allergnädigsten Befehl“ erschien, war C. sehr thätig gewesen, erlebte jedoch dessen Erscheinen nicht.

Leichenrede auf C. von Langreuter, Altona und Flensb. 1749. Mscr. der Kieler Universitätsbibliothek u. d. Titel: Lebenslauf des Generalsuperintendenten G. J. Conradi. Moller, Cimbria litt.