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Artikel „Cling, Konrad“ von Karl Werner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 333–334, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cling,_Konrad&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 03:29 Uhr UTC)
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Cling: Konrad C., aus Nordhausen gebürtig und dem Franciscanerorden angehörig, gehört zu den bedeutenderen vortridentinischen Theologen Deutschlands im Reformationszeitalter. Er studirte in Erfurt und promovirte an der Universität daselbst 1520 zum Doctor der Theologie; als in den folgenden Jahren das Lutherthum in Erfurt zur Herrschaft gelangt war und fast in allen Kirchen evangelisch gepredigt wurde, war C. der einzige, der den katholischen Gottesdienst in der großen Hospitalkirche der Stadt aufrecht hielt; da später zufolge des Hamelburger Ausgleichs mit dem Mainzer Kurfürsten (anno 1530) nebst zwei andern Kirchen auch der Dom an die Katholischen zurückkam, wurde C. Domprediger, und wirkte als solcher bis zu seinem Tode (1556). Als Schriften Cling’s sind anzuführen: eine Apologie des Regensburger Interims („Confutatio mendaciorum a Lutheranis adversus librum imperii seu Interim editorum“); ferner „Summa theologica“, eine compendiöse Darstellung des Lehrbegriffes der christlichen Kirche; „De securitate conscientiae“, ein Werk in zwei Büchern, in welchen der Nachweis versucht wird, daß einzig im katholischen Lehrsysteme vollkommene Beruhigung zu finden und der Trost des christlichen Heiles sicher gestellt sei. Die zwei größten Schriften Cling’s, jede einen starken Folioband füllend, sind seine „Loci communes“ in fünf Büchern (eine Erörterung aller zwischen Katholiken und Lutheranern controversen Lehrpunkte mit Beziehung auf Melanchthon’s gleichnamiges Werk) und der „Catechismus catholicus“ in vier Büchern. Der Herausgeber dieses letztern Werkes Georg Wizel der Jüngere spricht in der demselben vorausgeschickten Widmungsrede an die Väter [334] der Stadt Erfurt mit größter Verehrung von der erleuchteten Einsicht und Tugend des verewigten C., der in der That für jene Zeit neben Thomas Murner als der hervorragendste Mann seines Ordens in Deutschland zu bezeichnen ist.