ADB:Clausberg, Christlieb von

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Artikel „Clausberg, Christlieb von“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 285, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Clausberg,_Christlieb_von&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 12:54 Uhr UTC)
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Clausberg: Christlieb v. C., Rechenmeister, geb. 27. Dec. 1689, † in Kopenhagen 7. Juni 1751. Der Geburtsort Clausberg’s ist nicht bekannt. Man weiß nur, daß er von jüdischen Eltern geboren in Clausthal unter dem Namen Christlieb durch Caspar Calvör getauft worden ist, wahrscheinlich erst in reiferen Jahren, da man weiß, daß C. in Danzig außer im Rechnen auch im Rabbinischen unterrichtete. Seit 1730 trat er als Rechenmeister in Hamburg, Lübeck, Leipzig auf, wo er seine „Demonstrative Rechenkunst“ 1732 herausgab, welche in wiederholten Auflagen erschien. 1733 folgte er einem Rufe nach Kopenhagen als Lehrer des Kronprinzen und als Staatsrath und Revisor der königlichen Privatcasse. Nach dem 1746 eingetretenen Tode König Christians VI. wurde er seiner Dienste entlassen. Er starb an einem Schlagflusse. C. galt allgemein für den geschicktesten Rechner seiner Zeit, und sein oben genanntes Lehrbuch war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts in weit verbreitetem Gebrauche. Von historischem Interesse ist die in diesem Werke enthaltene Polemik über die Berechnung des sogen. Interusuriums, wornach sowol die Carpzov’sche als die Hofmann’sche Methode verworfen, die Leibnitz’sche Methode dagegen, welche vom Gedanken der Zinseszinsen ausgeht, in erster Linie empfohlen wird, nächst welcher alsdann freilich die bequemere Hofmann’sche Methode komme.

Vergl. Adelung, Bd. II. S. 355 und Ersch u. Gruber, Allgemeine Encyklopädie. Bd. XVII. S. 417.