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Artikel „Chelleri, Fortunat“ von Arrey von Dommer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 114, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Chellery,_Fortunato&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 12:12 Uhr UTC)
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Chelleri: Fortunat Ch. (Keller), angenehmer und beliebter Operncomponist, geb. 1668 zu Parma (oder Mailand), aber von einem deutschen Vater Namens Keller. Wiewol er zum Juristen bestimmt war, trieb ihn seine Neigung doch zur Musik; er studirte den Contrapunkt bei seinem Onkel Francesco Maria Bassani zu Piacenza und brachte daselbst 1707 seine erste Oper, „Griselda“, auf die Bühne. Nachdem er in Spanien gereist war und für Cremona, Venedig und viele andere italienische Opernbühnen componirt hatte, folgte er 1722 einer Berufung nach Würzburg als bischöflicher Capellmeister, trat 1725 als Capellmeister und Musikdirector in Dienste des Landgrafen von Hessen-Cassel, und starb, nachdem er inzwischen noch in London und Stockholm gewesen war, zu Cassel im Jahre 1757. Gerber nennt 17 Opern von seiner Composition, welche aber sämmtlich bis 1722 für Italien geschrieben sind; in Deutschland scheint er keine mehr componirt, sondern ganz auf Kirche und Kammer sich beschränkt und nur Messen, Psalmen, Oratorien, Symphonien, Ouvertüren und Trios gesetzt zu haben, von denen aber nichts im Drucke herausgekommen ist. Nur ein Buch Cantaten und Arien erschien zu London 1726, und ein Buch Sonaten und Fugen zu Cassel 1729.