ADB:Cerdonis, Matthäus
Gutenberg’s in ihren Mauern gesehen. Da aber gerade zu seiner Zeit kaum noch eine zweite Presse da war, so war die seinige von der Universität sehr in Anspruch genommen. Burger führt 44 Drucke auf (etwa 30 mit seinem Namen), worunter freilich auch ein paar apokryphe (so gleich der erste von 1481) und unsichere sich befinden. Entsprechend den an der Universität vertretenen Facultäten sind Cerdonis’ Drucke meist juristischen, mathematischen, medicinischen und zu kleinerem Theil humanistischen Inhalts.
Cerdonis: Matthäus C., ein Buchdrucker der Incunabelzeit, der in Padua thätig war. Da man betreffs seiner persönlichen Verhältnisse zur Zeit lediglich auf seine Drucke angewiesen ist, so weiß man nur so viel, daß er von Windischgräz stammte. Wie aber sein nicht-latinisirter Name gelautet hat, ob er ein Deutscher gewesen, was das Wahrscheinlichere ist, oder ein Slowene, wann er geboren und gestorben ist, wo er vor und nach der Zeit seiner Paduaner Thätigkeit gewesen –, diese und so manche andere Fragen müssen vorerst unbeantwortet bleiben. Die Drucke des C., soweit man sie kennt, fallen sämmlich in die Jahre 1482–1487, woraus sich ergibt, daß dieser Meister keineswegs der erste Drucker in Padua war; denn diese Universitätsstadt hat seit 1472 schon eine Reihe von Jüngern- Vgl. Burger, The printers and publishers of the XV, Century. 1902, p. 60.