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Artikel „Caroli, Nathanael“ von Georg Brückner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 6, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Caroli,_Nathanael&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 05:54 Uhr UTC)
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Caroli: Nathanael C., zu Meiningen, wo sein Vater M. Moritz C. Pfarrer war und als Säule der Kirche und Schulen in der Grafschaft Henneberg galt, um 1550 geboren, wurde nach Vollendung seiner Studien 1572 Diaconus und 1574 Archidiaconus in seiner Vaterstadt, darauf Pfarrer 1576 zu Schwarza, 1581 zu Behlrieth und 1593 zu Sülzfeld bei Henneberg. An dem letztgenannten Orte starb er im Mai 1607. C. gehört in die Reihe derer, welche durch gründliche, auf Schrift- und Monumentalurkunden gestützte Forschungen an dem Aufbau der hennebergischen Geschichte verdienstvoll gearbeitet haben. Vor allem schärfte seinen historischen Blick der günstige Umstand, daß er während seines Pfarramtes zu Schwarza das damals daselbst befindliche Archiv der Grafen von Henneberg-Römhild benutzen durfte. Ebendarum konnte er mündlich und brieflich Cyriak Spangenberg unterstützen, als dieser seine „Hennebergische Chronik“ bearbeitete. Da er jedoch mit dessen zu Straßburg gedruckter Chronik nicht zufrieden war, so ordnete er alle seine bisher gesammelten Nachrichten zu einer „Hennebergischen Chronik“, wobei er zwar Spangenberg’s Arbeit zu Grunde legte, sie aber von Blatt zu Blatt verbesserte. Außer diesem Hauptwerk verfaßte er noch kleine Aufsätze über hennebergische Geschichte. Leider sind alle seine Arbeiten, sämmtlich bei seinem Tode im Manuscript vorhanden und von seiner Familie als Kleinodien bewahrt, im dreißigjährigen Kriege verloren gegangen und nur ein großes Bruchstück seiner Anmerkungen zur Chronik Spangenberg’s wurde gerettet. Es ist dasselbe in der von Ludwig Heim herausgegebenen hennebergischen Chronik (III. 201–296) veröffentlicht und von den späteren hennebergischen Historikern benutzt.[1]

S. Neue Beiträge zur Geschichte deutschen Alterthums. Herausgegeben von den hennebergischen alterthumsforschenden Vereinen. 2. Liefrg. S. 332.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 6. Z. 14 v. u.: Das Original der Carolischen Zusätze zu Spangenberg ist in der Handschrift K 97 der königlichen Bibliothek in Dresden von Franz Schnorr von Carolsfeld aufgefunden und nachgewiesen worden; vgl. s. Aufsatz im Archiv f. Litt.-Gesch. IX S. 9 ff. [Bd. 21, S. 795]