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Artikel „Burgund, Adolf von“ von Karl Theodor Wenzelburger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 618, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Burgund,_Adolf_von&oldid=- (Version vom 10. Mai 2024, 01:12 Uhr UTC)
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Burgund: Adolf v. B., Sohn von Philipp von B., war geboren 1489 und hatte Desiderius Erasmus, sowie den Chronikschreiber Cornelius Battus zu Lehrern. Nach dem Tode seines Vaters wurde er Herr von Vere, Vlissingen, Westkapelle und Domburg. Der König von Schottland ernannte ihn zum Ritter des Andreasordens und Karl V. nahm ihn unter die Ritter des goldenen Vließes auf; zugleich wurde er Groß-baljuw (Oberrichter) von Hennegau und Admiral und Generalcapitän. Schwierigkeiten, welche der Schifffahrt der Holländer vom König von Dänemark in den Weg gelegt wurden, wußte er auf friedlichem Wege zu beseitigen; in der Folge rüstete er einige Kriegsschiffe aus, um die holländische Häringsfischerei zu beschützen. Im J. 1525 begleitete er eine glänzende Gesandtschaft des Kaisers nach England, wo er einen Waffenstillstand mit Frankreich schließen half, in welchem die Häringsfischerei für frei erklärt wurde. Ein Zug nach Kopenhagen, 1536, um dieses zu entsetzen, kam durch den gerade ausgebrochenen Krieg mit dem Herzog von Geldern nicht zur Ausführung und als ein neuer Krieg mit Frankreich ausgebrochen war, verhinderten ungünstige Winde die Flotte Adolfs am Auslaufen, so daß auch diese Unternehmung vereitelt wurde. 1537 wurde Adolf Mitglied des Staatsrathes und stand den Statthaltern mit Rath und That, oft sogar unter eigener Lebensgefahr, in ihrem Streite mit Gent zur Seite. Er starb am 24. Decbr. 1539. In materieller Hinsicht, namentlich im Bauen von Deichen, in reger und unermüdlicher Unterstützung von Handel, Schifffahrt und Verkehr hat sich Adolf um die Provinz Zeeland große Verdienste erworben; anderseits war er ein glühender Anhänger der katholischen Kirche und trat deshalb der Reformation mit unversöhnlichem Hasse entgegen.