ADB:Buol-Schauenstein, Johann Rudolf Graf

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Artikel „Buol-Schauenstein, Johann Rudolf Graf von“ von Johann Baptist von Hoffinger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 553, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Buol-Schauenstein,_Johann_Rudolf_Graf&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 09:15 Uhr UTC)
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Buol-Schauenstein: Johann Rudolf Graf v. B.-Sch., zu Rindtberg, Straßberg und Ehrenfels, geb. 21. Nov. 1763, aus einer schon 1398 urkundlich erwähnten, 1649 geadelten und 1690 in den Reichsfreiherrnstand erhobenen Familie Graubündtens. Er selbst wurde Graf 1805 nach Aussterben der von seinem Vaterbruder Johann Anton gegründeten jüngeren Linie, deren eben genannter Stifter durch Adoption (1742) die Güter und Grafenwürde seines Oheims, des 1739 gegraften kaiserl. Feldmarschalls Franz Thomas v. Schauenstein geerbt hatte. Johann Rudolf war Gesandter im Haag 1790 und in Basel 1792, Directorialminister in Regensburg 1794, dann Gesandter in Dresden, endlich der erste Präsidialgesandte bei dem am 5. Nov. 1816 eröffneten deutschen Bundestag, als welcher er sich in großartiger Würde hielt, die Seite des deutschen Patrioten auffällig herauskehrte und die Vollziehung des die ständischen Rechte betreffenden Bundesartikels verlangte; als aber Metternich den Absolutismus immer entschiedener zum rettenden Staatsprincip erhob, gerieth er mit ihm in Conflict, wurde am 20. März 1823 zurückberufen und durch ein gefügigeres Werkzeug ersetzt. Er starb, mit dem Titel eines Staats- und Conferenzministers bekleidet, am 12. Febr. 1834 in Wien.

Vgl. Gervinus, Gesch. d. 19. Jahrh. II. 501 u. VII. 134 u. 144.