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Artikel „Bunsen, Gustav“ von Rudolf Jung in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 369, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bunsen,_Gustav&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 10:18 Uhr UTC)
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Bunsen: Johann Ernst Friedrich Gustaf B., Dr. med., geboren am 25. August 1804 als Sohn des Münzraths B. in Frankfurt a. M., war einer der Führer des Frankfurter Attentats am 3. April 1833. In der väterlichen Wohnung Bunsen’s, dem Münzhofe, hatten Gustaf und sein Bruder Karl ein Waffendepot errichtet, hier sammelten sich die Verschworenen und setzten sich von da aus um 9½ Uhr gegen die Hauptwache in Bewegung. Nach dem Mißlingen des Attentats hielt sich der leicht verwundete B. in einem Privathaus in Frankfurt versteckt. Er entkam nach Nordamerika und ist 1836 in Texas verschollen; 1870 wurde er gerichtlich für todt erklärt. – Bunsen’s Bruder, Dr. med. Karl B., geboren 1796, † 1839, wurde im J. 1834 wegen Theilnahme am sogenannten Männerbund und wegen Beihülfe zur Entweichung der politischen Gefangenen vom 3. April 1833 aus der Constablerwache in Frankfurt verhaftet; nach beinahe vierjähriger Untersuchungshaft wurde er vom Oberappellationsgericht in Lübeck von der Theilnahme an der Verschwörung freigesprochen, aber der Beihülfe zur Entweichung schuldig erkannt, jedoch in Rücksicht auf die lange Haft mit weiterer Strafe verschont.

Acten Criminalia 1833 Nr. 38, 1834 Nr. 77 des Frankfurter Stadtarchivs. – Ilse, Geschichte der Politischen Untersuchungen (Frankfurt 1860).