ADB:Bubenberg, Johann der Ältere von

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Artikel „Bubenberg, Johannes von, der Aeltere“ von Eduard von Wattenwyl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 460–461, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bubenberg,_Johann_der_%C3%84ltere_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 05:11 Uhr UTC)
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Bubenberg: Johannes v. B., der Aeltere. Die Geschichte des Geschlechtes v. B. ist mit unauslöschlichen Zügen in die Geschichte der Stadt Bern eingegraben. Die Thatsachen, welche im 13. und 14. Jahrhundert gestaltend auf die Entwicklung derselben eingewirkt haben, fallen in die Zeiten, in welchen Schultheißen aus diesem Geschlecht dem Gemeinwesen vorgestanden haben. Im 13. Jahrhundert bekleideten Peter v. B. und drei seiner Söhne die Schultheißenwürde; in den gleichen Eigenschaften standen im 14. Jahrhundert fünf Bubenberge an der Spitze desselben. Den ersten Rang unter denselben nimmt Ritter Johannes v. B. ein, welcher wol der größte Staatsmann gewesen ist, welchen Bern gehabt hat. Er war der Sohn des Schultheißen Ulrich, geb. 1290. Im J. 1319 wurde er zum Schultheißen gewählt, und leitete von da hinweg mit seinem älteren Bruder, welcher den gleichen Namen trug, die bernische Politik in den bewegten Zeiten, in welchen sie nach dem kiburgischen Brudermorde und in den Kriegen gegen die Herren von Weissenburg mächtige Erfolge errang. Als dieselben die Coalition der verbündeten Fürsten, Herren und Städte herbeiführten, wurde Johannes v. B. im J. 1338 zum zehnten Male zum Schultheißen gewählt, und führte den in dieser Eigenschaft den ruhmvollen Laufenkrieg siegreich zu Ende. Das umfangreiche Friedenswerk, welches auf demselben folgte, legte die Grundlage zu der zukünftigen Machtstellung Berns und ist ein sprechendes Zeugniß für die großen staatsmännischen Eigenschaften Bubenberg’s. Die Allianz mit Oesterreich, welche er im J. 1361 mit der Königin Agnes von Ungarn unterhandelte, bestimmte bis zum Sempacherkrieg die Richtung der bernischen Politik. Nachdem B. 12 Jahre ununterbrochen die erste Staatswürde bekleidet hatte, trat er im J. 1350 von derselben zurück; die Erzählung in der Chronik Justinger’s, daß er des Amts entsagt und verbannt worden sei, entbehrt aber thatsächlicher Begründung. Die befreundeten Beziehungen Bubenberg’s zu seiner Vaterstadt dauerten ungetrübt fort, seine Mitbürger [461] ehrten seine Verdienste dadurch, daß sie drei seiner Söhne zu Schultheißen wählten. Johannes v. B. verlebte den Rest seines Lebens auf seiner Herrschaft zu Spinz, welche er gekauft hatte, um mit derselben im Laufenkrieg seiner Vaterstadt zu dienen. Er starb im J. 1369 in dem Alter von 80 Jahren.