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Artikel „Bube, Adolf“ von August Beck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 459–460, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bube,_Adolf&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 15:48 Uhr UTC)
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Band 3 (1876), S. 459–460 (Quelle).
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Bube: Adolf B., geb. 23. Sept. 1802 zu Gotha, † daselbst 17. Oct. 1873. Er war der Sohn des Sachsen-Gotha-Altenburgischen Hauptmanns B., der seinen Wohnsitz in Molsdorf aufschlug und seinen Sohn von einem Privatlehrer unterrichten ließ, bis er im J. 1817 auf das Gymnasium nach Gotha kam, welches damals unter Döring, Galletti, Kries, Rost, Wüstemann und Anderen in größter Blüthe stand. Im J. 1821 bezog er die Universität Jena, nachdem er schon auf der Schule durch Heinrich Stieglitz und Wilhelm Häring [460] (Wilibald Alexis) zu dichterischen Bestrebungen angefeuert worden war. In Jena trieb er theologische und philologische Studien und wurde mit Julius Mosen befreundet. Durch Knebel wurde er mit Eckermann in Weimar innig befreundet, und durch diesen bei Goethe eingeführt. Nach Beendigung seiner Studien zu Jena wurde er Erzieher (1824) in der Familie des Freiherrn v. Lindemann zu Coburg, dann 1829 Vorleser der verwittweten Herzogin Auguste von Coburg, dann kam er als Secretär zur Gemahlin des Grafen Mensdorff, des Vicegouverneurs von Mainz bis 1834, wo er als Archivsecretär bei dem herzoglichen Oberconsistorium zu Gotha angestellt wurde. 1839 zum Oberconsistorialsecretär befördert, wurde er 1842 Director des herzoglichen Kunstcabinets, 1853 herzoglicher Archivrath. Außer der Leitung des herzoglichen Kunstcabinets hatte er auch das bedeutende chinesische Cabinet zu verwalten. Seine Thätigkeit am Oberconsistorium hörte im J. 1858 auf, dagegen stand er seit diesem Jahre an der Spitze des Kunstvereins, ein Amt, das er mit musterhafter Treue verwaltete. Seine Liebe zur Dichtkunst hat er als Lyriker, Epiker, Balladen- und Romandichter bewährt, und es nehmen seine Gedichte einen ehrenvollen Platz im Gebiete der neuern deutschen Poesie ein. Zuerst erschienen von ihm „Gedichte“ (1824), dann „Thüringische Volkssagen“ (1837), „Deutsche Sagen“ (1839); „Neue Gedichte“ (1840); „Naturbilder“ (1848); „Romanzen und Balladen“ (1850). Besondere Gedichte auf den Tod Otfried Müller’s (1842), Friedrich Jacobs’ (1847) und auf die „Thüringische Tapferkeit“ (1871). Außer diesen Dichtungen, die in einer gewandten, wohl abgerundeten Sprache verfaßt sind, und deren metrische Form stets rein ist, verfaßte B. „Das herzogliche Kunstcabinet zu Gotha“ (1858), das ein vortrefflicher Führer durch das ihm unterstellt gewesene Cabinet ist.