ADB:Brunner, Thomas
[448] dreien ein ganz eigener Ton schlichter Herzlichkeit und frommer kindlicher Einfalt, eine Weichheit und Innigkeit, wie man sie im 16. Jahrhundert nicht häufig findet. Auch wo er nicht original ist, weiß er doch immer diese warme sanfte Stimmung hineinzubringen. Die treuen echten Familiengefühle stehen oben an: daneben glaubenssichere Festigkeit mit einem Zug der Resignation, der hier geduldige Ergebung in den Willen Gottes bedeutet, gefaßt auf Verfolgung, Unterdrückung, Tyrannei, aber stets unverzagt.
Brunner: Thomas B., deutscher Dramatiker, geb. zu Landshut, studirte in Wittenberg, in den 60er Jahren lat. Schulmeister zu Steyr in Oberösterreich, Protestant. Von ihm „Jacob und seine Söhne“, 1566; „Tobias“; „Isaak und Rebecca“, 1569, beide letztere Gelegenheitscomödien zu Hochzeiten. In allen- Vgl. Goedeke; J. M. Wagner, Oester. Dichter des 16. Jahrhunderts (Serapeum Bd. 25) S. 24.