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Artikel „Brunner, Thomas“ von Wilhelm Scherer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 447–448, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Brunner,_Thomas&oldid=- (Version vom 9. November 2024, 00:54 Uhr UTC)
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Brunner: Thomas B., deutscher Dramatiker, geb. zu Landshut, studirte in Wittenberg, in den 60er Jahren lat. Schulmeister zu Steyr in Oberösterreich, Protestant. Von ihm „Jacob und seine Söhne“, 1566; „Tobias“; „Isaak und Rebecca“, 1569, beide letztere Gelegenheitscomödien zu Hochzeiten. In allen [448] dreien ein ganz eigener Ton schlichter Herzlichkeit und frommer kindlicher Einfalt, eine Weichheit und Innigkeit, wie man sie im 16. Jahrhundert nicht häufig findet. Auch wo er nicht original ist, weiß er doch immer diese warme sanfte Stimmung hineinzubringen. Die treuen echten Familiengefühle stehen oben an: daneben glaubenssichere Festigkeit mit einem Zug der Resignation, der hier geduldige Ergebung in den Willen Gottes bedeutet, gefaßt auf Verfolgung, Unterdrückung, Tyrannei, aber stets unverzagt.

Vgl. Goedeke; J. M. Wagner, Oester. Dichter des 16. Jahrhunderts (Serapeum Bd. 25) S. 24.