Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Botsack, Johann“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 200–201, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Botsack,_Johann&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 10:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Boto
Band 3 (1876), S. 200–201 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Botsack in der Wikipedia
Johann Botsack in Wikidata
GND-Nummer 124515479
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|200|201|Botsack, Johann|Julius August Wagenmann|ADB:Botsack, Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124515479}}    

Botsack: Johann B., lutherischer Theolog des 17. Jahrhunderts, geb. 11. Juni 1600 zu Herford in Westfalen, studirte in Leipzig, Wittenberg, Königsberg, Rostock, eine Zeit lang Docent in Wittenberg, Dr. theol. daselbst, verheirathet mit der Wittwe des dortigen Theologen W. Franz, seit 1630 Rector am Gymnasium zu Danzig und Pastor daselbst; † 16. Sept. 1674 als pastor emer. zu Danzig. – Bekannt ist B. besonders als College und Gesinnungsgenosse des lutherischen Streittheologen Abraham Calovius und als Theilnehmer am Colloquium zu Thorn im J. 1645, wo er neben Calovius und Hülsemann einer der Hauptvertreter des lutherischen Bekenntnisses ist. In Danzig ist durch ihn und mehr noch freilich durch seinen Collegen Calovius, neben welchem B. immer noch als mild und gemäßigt erschien, die orthodox-lutherische Richtung statt der bisher dort vorherrschenden philippistischen zur Herrschaft gelangt. Auch seine zahlreichen theologischen Schriften bewegen sich meist auf dem Feld der interconfessionellen Polemik gegen Katholiken, Reformirte, Secten, z. B. „De ecclesia rom. papistica“, „Reformatus pseudo-Augustanus“, „Anabaptismus reprobatus“, aber auch am christologischen Streit über die Ubiquität, besonders an den synkretistischen [201] Streitigkeiten hat er sich betheiligt; ferner ein theol. „Breviarium“, „Moralia“, Exegetisches, Patristisches etc. geschrieben; kurz er zeigt ganz jene litterarische Fruchtbarkeit und theologische Streitfertigkeit, wodurch sich die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts nicht eben vortheilhaft auszeichnet. – Ein Verwandter von ihm ist der um eine Generation jüngere, nicht minder fruchtbare, aber etwas mildere Bartholomäus B., geb. 24. April 1649 in Lübeck, zuletzt nach vielen Wanderungen Prediger, Professor und Consistorial-Assessor in Kopenhagen, † 16. April 1709.

Vgl. über Beide Moller, Cimbria litt.; Witte, Mem. theol. p. 1815; Hartknoch, Preuß. K.G. S. 826; Tholuck. Akad. Leben II, 149; Henke, Calixt II. S. 82 ff.