ADB:Boltenstern, Konstantin von

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Artikel „Boltenstern, Konstantin von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 95, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Boltenstern,_Konstantin_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 08:03 Uhr UTC)
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Boltenstern: Konstantin von B., königlich preußischer Generallieutenant, geboren zu Pasewalk am 5. Februar 1823 und im Cadettencorps erzogen, aus welchem er am 9. August 1840 als Portepeefähnrich zum 26. Infanterieregimente nach Magdeburg kam, wurde in diesem am 14. Juni 1842 Officier und war nach verschiedenen Verwendungen innerhalb und außerhalb der Front bei Ausbruch des Krieges vom Jahre 1866 Hauptmann und Compagniechef im selben Regimente, welches am 3. Juli in der Schlacht bei Königgrätz an der Behauptung des Swipwaldes hervorragenden Antheil hatte. Die Mobilmachung vom Juli 1870 traf B. als Oberstlieutenant im 3. Hannoverschen Infanterieregimente. Als solcher, mehrfach aber auch in höheren Stellungen verwendet, focht er namentlich bei Vionville-Mars la Tour und seit Ende November in den Kämpfen an der Loire, leitete auch am 26. d. M. an der Spitze einer aus allen Waffengattungen bestehenden Abtheilung erfolgreich ein Gefecht bei Lorcy und machte seinen Namen durch eine am 27. December ausgeführte Waffenthat in weiteren Kreisen bekannt. Von Vendôme aus den Loir abwärts entsandt, um mit 6 Compagnien, 1 Escadron und 2 Geschützen nach Westen aufzuklären, sah er, in Sougy angekommen, seinen Rückweg durch einen weit stärkeren Feind verlegt, schlug sich aber nicht nur glücklich durch, sondern brachte noch 10 Officiere und 230 Mann als Gefangene nach Montoire zurück (Kriegsgeschichtliche Einzelschriften des Großen Generalstabes, 1. Heft, Berlin 1883). Mit dem Eisernen Kreuze 1. Classe kehrte er, nachdem er noch in den Kämpfen bei Le Mans das Regiment geführt hatte, in die Heimath zurück, war zuletzt Commandeur der 15. Infanteriebrigade, trat 1880 in den Ruhestand und starb am 31. Januar 1897 zu Görlitz.

v. Löbell’s Jahresberichte über die Fortschritte und Veränderungen im Militärwesen, XXIV. Jahrg. 1897, Berlin.