ADB:Boendale, Jan
Jakob van Artevelde. Nachdem er noch 1358 die Unterwerfungsurkunden der Stadt an Ludwig van Male hatte übergeben müssen, starb er 1365. Wie als Politiker, so vertrat B. auch als Dichter die demokratische Partei, gleich eifrig gegen die Fürsten, wie gegen die hohe Geistlichkeit. Doch war er mit Adeligen befreundet, namentlich mit Rogier van Leefdale und Jan III. von Brabant, denen mehrere seiner Werke gewidmet sind. Diese Gedichte, welche sich eng an Jakob van Maerlant’s Vorbild anschließen, sind theils Sittenlehren, theils Chroniken. Nach der Zeitfolge geordnet sind es außer einigen zweifelhaften Werken die folgenden: „Brabantsche Yeesten“, bis zu Buch V. Vers 900 vor 1316 verfaßt, erst 1350 bis zu Ende des V. Buches und zu den gleichzeitigen Ereignissen fortgeführt; herausgegeben von Willems, Brüssel 1839; „Die Leken Spieghel“, 1328 gedichtet, herausgegeben von De Vries, Leiden 1844 bis 1848; „Jans Testeye“, 1331 entstanden, herausgegeben von Snellaert, Nederl. Gedichten uit de XIV. eeuw, Brüssel 1869 S. 137; „Melibeus“, nach dem Lat. 1342 verfaßt, herausgegeben von Snellaert a. a. O.; „Die dietsche doctrinael“, nach dem Lat. 1345 geschrieben, herausgegeben von Jonckbloet, Haag 1842; „Van den derden Eduwaert“, ein Bericht über die Ereignisse von 1338–1340, verfaßt vor 1349, herausgegeben von Willems, Belg. Mus. IV. 302; auch besonders, Gent 1840. – Vgl. Biogr. nat. de Belg.
Boendale: Jan B., genannt de Clerk, war geboren um 1280 zu Terwuren in Brabant, erscheint um 1310 als Clerk der Stadt Antwerpen, 1324 als Gesandter neben den Schöffen, 1338 in Verbindung mit Eduard III. von England und