Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bodmer, Gottlieb“ von Friedrich Pecht in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 18, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bodmer,_Gottlieb&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 17:34 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Bodmer, Daniel
Band 3 (1876), S. 18 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gottlieb Bodmer in der Wikipedia
Gottlieb Bodmer in Wikidata
GND-Nummer 116216301
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|18|18|Bodmer, Gottlieb|Friedrich Pecht|ADB:Bodmer, Gottlieb}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116216301}}    

Bodmer: Gottlieb B., Lithograph, geb. in München 1804, gest. ebendaselbst 1837, gehörte zu den ausgezeichnetsten Künstlern seines Faches in Deutschland. Nachdem er sich erst an der Münchner Akademie der Malerei gewidmet und unter Stieler’s Einwirkung bereits mehrere Jahre Portraite gemalt hatte, ging er erst 1829 unter Winterhalter’s Leitung zur Lithographie über, der er durch seine Behandlung eine bis dahin ungekannte Wendung gab. Allerdings gereichte ihr dieselbe auf die Länge nicht eben zum Vortheile, da er sie durch eine mühselige Technik zur directen Rivalin des Kupferstiches machte, anstatt ihr, wie man bisher unter Piloty’s Vorgang gethan, mehr den Charakter einer freien Handzeichnung zu lassen. Durch einen Aufenthalt in Paris 1831 bildete er sein technisches System noch weiter aus, das wenigstens er selber mit unbestreitbar bestechlichem Geschick und nicht ohne malerischen Sinn handhabte. Außer zahlreichen Copien nach Kupferstichen widmete er sich besonders der Reproduction der Gemälde der Münchner Schule jener Zeit. Die bedeutendsten Blätter dieser Art sind die seinerzeit weit verbreiteten von König Otto’s Abschied nach F. Foltz und König Ludwig I. in seinem Familienkreise, comp. von Monten. Ferner viele Blätter nach Foltz, Dietz, Lindenschmit u. A. m. Als seine besten Leistungen können vielleicht seine zahlreichen unmittelbar nach der Natur auf Stein gezeichneten Portraite gelten. Er hinterließ eine große Lithographenschule, deren hölzerne Handhabung seiner Technik nicht wenig dazu beitrug, die Lithographie in München, wo sie doch erfunden ward, früher als sonst wo zu ruiniren.