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Artikel „Bischoff, Christoph“ von Hermann Wartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 672–673, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bischoff,_Christoph&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 01:32 Uhr UTC)
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Bischoff: Christoph B., Fabrikant und Kaufmann, geb. 25. Febr. 1799, † 6. Aug. 1864 in Basel. Früh verwaist wurde er von seiner Mutter einem tüchtigen baslerischen Landgeistlichen für die schönen Knabenjahre zur Erziehung übergeben und besuchte hierauf die höheren Schulen seiner Vaterstadt. B. erhielt seine weitere kaufmännische Ausbildung in Lyon, Marseille und London. Als er 1821 in Basel die Firma Chr. und Joh. Bischoff gründete, ließ er die althergebrachte Bandfabrikation bei Seite und warf sich auf die Seidenstoffweberei, die er auch durch beharrliche, theoretische und praktische Ausbildung in dieser neuergriffenen Industrie, – besonders wurden zum Studium der Rohseide und zur Anknüpfung von Verbindungen mit Seiden-Spinnereien und -Zwirnereien verschiedene Reisen nach Italien gemacht, – sehr bald zu Bedeutung und Blüthe brachte. Seine Fabrikate zeichneten sich durch Gleichmäßigkeit und Solidität aus und gewannen schnell sowol auf den europäischen Märkten, als auch [673] ganz vorzüglich in New-York einen guten Namen und Vertrauen. „Bischoff’s silks“ hatten sich hier in den Jahren 1840–60 eines ausgezeichneten Rufes zu erfreuen, sie standen unter den bisher fast ausschließlich vom Canton Zürich gelieferten schweizerischen Seidenstoffen in erster Reihe. – Bei seiner Fabrikation war es stets das Bestreben Bischoff’s, die Hausindustrie möglichst zu heben und besonders die weibliche Bevölkerung armer Gegenden mit passender Hausarbeit zu versehen. So breitete er seine Seidenweberei über einen großen Theil des bernischen Jura aus und leistete damit diesen industrielosen Gegenden einen wesentlichen Dienst. In den paar schlimmen vierziger Jahren ließ er große Sendungen von Lebensmitteln in jene Thäler führen und unentgeltlich vertheilen. Auch sonst fand Unglück und Armuth, wie nicht weniger Kunst und Wissenschaft jederzeit einen bereitwilliegen Helfer und Gönner an ihm. Oeftere und lange körperliche Krankheit vermochte die heitere Freudigkeit seines Geistes nicht zu trüben und seine lebendige Theilnahme an allen Erscheinungen der Zeit nicht zu schwächen.