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Artikel „Bernsau, Wirich von“ von Woldemar Harleß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 483–484, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bernsau,_Wirich_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 12:09 Uhr UTC)
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Bernsau: Wirich v. B., Herr zu Bellinghoven, aus einem ritterlichen Geschlechte des Herzogthums Berg, das seit 1552 die Herrschaft Hardenberg besaß. Der vierte Sohn des bergischen Raths und Marschalls Wilhelm von Bernsau zu Hardenberg und der Gräfin Magdalene zu Dhaun und Falkenstein, hatte derselbe sich im J. 1614 mit Margaretha von Münster zu Meinhövel, Tochter Heinrichs von Rainer und der Sophie von Aldenbochum, vermählt, nachdem er am 17. Febr. 1611 bei der clevischen Ritterschaft wegen des Hauses Bellinghoven (zwischen Wesel und Rees) aufgeschworen worden war. Später clevischer außerordentlicher geheimer Regierungsrath und Amtmann zu Bislich und Ringenberg, trat er 1631 als Director an die Spitze der clevischen Ritterschaft und ward als solcher der Leiter ihrer Opposition gegen den Kurfürsten von Brandenburg [484] und das geistige Haupt derjenigen Partei der evangelischen Ritterbürtigen des Landes, welche, ohne eine Verständigung mit der Regierung abzuweisen, doch die möglichste Selbständigkeit des Landes und als mehr oder minder bewußtes Ziel die Ausbildung der landständischen zur Staatenverfassung nach dem Vorbilde der sieben unirten Provinzen der Niederlande und zum einstigen Anschlusse an diese letzteren erstrebte. Sein Todesjahr ist nicht genau bekannt, wahrscheinlich aber um 1660.

S. Urkunden und Actenstücke zur Gesch. des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, V. Band, S. 90 ff.