ADB:Bernatz, Matthäus
Johann Martin B., im Maurer- und Schlotfegerhandwerk seines Vaters verwendet, studirte er doch am Gymnasium und Lyceum seiner Vaterstadt, dann 1821 am k. k. Polytechnischen Institut und der Universität zu Wien, bestand 1825 mit Auszeichnung die Prüfung für den bairischen Staatsdienst, wurde 1827 Bauconducteur in Kempten und 1829 in Straubing, 1834 Bezirksingenieur, Bauinspector in Deggendorf, 1840 Regierungs- und Kreisbaurath in [393] Landshut. 1855 Oberbaurath an der „Obersten Baubehörde im Staatsministerium des Handels und der öffentlichen Arbeiten“, trat 1870 in den Ruhestand und starb am 12. Februar 1882. B. hat als der tüchtigste Hydrotekt seiner Zeit an der Entwicklung des deutschen Flußbauwesens einen hervorragenden Antheil. Er rang mit Uferbauten, Schleußen und anderen Correctiven sozusagen mit der Wasserkraft und machte sich selbe dienstbar. Seine Berechnungen waren immer originell, wirksam und untrüglich. Seinem Willen gehorchte das wildeste Element. In Uferbauten und Brücken und Dämmen überbot er sich selbst; sie bewährten sich im praktischen Verkehr. Das Großherzogthum Baden ehrte frühzeitig seine Verdienste durch Verleihung des Zähringer Löwenordens; Baiern durch das Ritterkreuz 1. Classe des Verdienstordens vom heil. Michael. Seine drei Söhne, darunter der vorgenannte Karl B., wendeten sich mit großem Erfolg zum Bauwesen.
Bernatz: Matthäus B., Hydrotechniker, geboren am 21. April 1800 zu Speyer, der Stammvater einer Künstlerfamilie, welche sich im Wasser- und Hochbau hervorgethan. Zuerst, ebenso wie sein Bruder, der vorgenannte Landschaftsmaler- Vgl. Jul. Meyer, Lexikon, 1883. III, 651.