ADB:Bergt, Christian Gottlob August

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Artikel „Bergt, Christian Gottlob August“ von Arrey von Dommer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 398, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bergt,_Christian_Gottlob_August&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 06:15 Uhr UTC)
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Bergt: Christian Gottlob August B., Organist und Componist, geb. zu Oederan bei Freiberg, wo sein Vater Stadtmusikus war, am 17. Juni 1772. Zum Theologen bestimmt, kam er 1784 auf die Kreuzschule nach Dresden, bezog 1791 die Universität Leipzig und wurde, nach 1794 abgelegtem Examen, Hauslehrer. In Leipzig aber hatte seine zwar schon frühe vorhandene wiewol vordem nicht sehr mächtige Neigung zur Musik kräftige Nahrung gefunden, er warf sich mit Eifer auf das Studium des Tonsatzes, einige seiner Compositionsversuche ließen Gutes hoffen und veranlaßten ihn die Theologie mit der Musik zu vertauschen. Das Orgelspiel trieb er mit solchem Nachdrucke und Erfolge, daß er 1802 als Organist an die Hauptkirche zu Bautzen berufen, auch bald darauf als Musiklehrer am dortigen Seminar angestellt wurde. Hier verblieb er, fleißig componirend, unterrichtend und besonders geschätzt als Orgelspieler, im äußeren Leben heiter und bürgerlich einfach, bis zu seinem 10. Febr. 1837 erfolgten Tode. Er schrieb besser für Stimmen als für Instrumente, und den meisten Erfolg hatte er mit Kirchensachen, womit er alle Cantoren und Organisten der ganzen Gegend freigebig versorgte, wiewol auch sie ohne besondere Kraft und Tiefe sind. Seine Operetten enthalten Gutes, es fehlt ihnen auch nicht an humoristischen Zügen, im Ganzen aber doch an Charakteristik und Leichtigkeit. Ziemlich trocken und nüchtern sind seine größeren Instrumentalstücke. Die Zahl seiner Werke, von denen aber nur der beiweitem kleinere Theil im Druck erschien, ist sehr bedeutend; darunter sind: ein Passionsoratorium, ein Oratorium „Pauli Bekehrung“, Cantaten, Vater unser, Tedeum, Hymnen, Choral-Melodien zum Dresdener Gesangbuche und viele andere Kirchengesänge. Operetten: „Das Ständchen“, „Der Geburtstag des Dichters“, „Laura und Fernando“, „List gegen List“ (ohne gesprochenen Dialog ganz durchcomponirt), „Rübezahl“, „Erwin und Elmire“, „Das Mitgefühl“, „Die Wundercur“. Für Instrumente: Symphonien, Sonaten, Concerte, Orgelstücke, Tänze, Variationen etc. Unter sein Bestes gehören acht Hefte „Terzette mit Clavier“ (Leipzig, Peters). Eine kleine Schrift für seine Seminaristen: „Etwas zum Choral und dessen Zubehör“, erschien 1832; nach seinem Tode: „Briefwechsel eines alten und jungen Schulmeisters über allerhand Musikalisches, mit Lebensbeschreibung herausgegeben von Hering“, 1838; enthält Praktisches zur Instrumentalcomposition.

Nekrolog in Allgem. Mus. Ztg. XXXIX. 454.