ADB:Bergmann, Friedrich Christian
Bergmann: Friedrich Christian B., Rechtsgelehrter, geb. 29. Sept. 1785 zu Hannover, † 28. Febr. 1845 in Göttingen. Auf dem Lyceum seiner Vaterstadt vorgebildet, bezog er Ostern 1802 die Universität Göttingen, wo er zuerst Theologie und Philologie, dann die Rechte studirte. Nachdem er 1805 die juristische Doctorwürde erworben hatte, trat er sogleich als Privatdocent auf. 1806 wurde er Beisitzer der Juristenfacultät, 1808 außerordentlicher und 1811 ordentlicher Professor der Rechte, 1823 Hofrath, 1840 geheimer Justizrath, 1841 außerordentliches Mitglied des Staatsraths, 1844 Ordinarius des Spruchcollegiums. Er schrieb ein „Lehrbuch des Privatrechts des Code Napoléon“, 1810; ferner die ausführliche Monographie: „Das Verbot der rückwirkenden Kraft neuer Gesetze im Privatrechte“, 1818, und die zur Proceß-Litteratur gehörigen Schriften und Quellen-Ausgaben: „Corpus iuris iudiciarii civilis germanici academicum“, 1819; „Grundriß einer Theorie des deutschen Civilprocesses“, 1827; „Beiträge zur Einleitung in die Praxis der Civilprocesse vor deutschen Gerichten“, 1830, zweite Ausgabe 1839; „Anleitung zum Referiren vorzüglich in Gerichtssachen“, 1830, zweite Ausgabe, 1840; „Pillii, Tancredi, Gratiae libri de iudiciorum ordine“, 1842.
- Pütter, Gelehrten-Gesch. von der Univ. Göttingen III. 301. IV. 48, 417. Ernst Rud. Redepenning, Was ist Wahrheit? Gedächtnißpredigt. Göttingen 1845. 8. N. Nekrolog XXIII (1845) 171 ff.