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Artikel „Benzing, Martin“ von Ludwig Julius Fränkel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 753, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Benzing,_Martin&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 06:45 Uhr UTC)
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Benzing *): Martin B., Großindustrieller, wurde am 5. August 1822 als Bauernbub zu Schwenningen in Württemberg geboren. Er widmete sich dem Kaufmannsstande und kam durch einen Verwandten in die 1829 mit Staatssubvention bei Rottweil errichtete Seidenweberei, die ihm für umsichtige, ausgreifende Wirksamkeit ein großes Feld darbot. Er begründete dann eine Baumwollweberei in Bühlingen bei Rottweil sowie eine Baumwollspinnerei in Schw.-Hall und brachte beide zu derartiger Blüthe, daß damit die württembergische Textilindustrie sich mit zu einer ersten Stelle des internationalen Marktes emporschwang. B. blieb trotz dieses glänzenden Erfolgs und des ihm damit erwachsenden persönlichen hohen Ansehens bescheiden und schlicht, stets dessen eingedenk, daß er ein selfmade man war. „Er hatte ein Herz für seine Arbeiter und sorgte getreulich für deren Wohlfahrt, ohne viel Aufhebens davon zu machen; sein gemeinnütziger Sinn ließ ihn eine segensreiche und nachhaltige Wirksamkeit im Gemeindewesen entfalten.“ Er starb am 13. October 1899 zu Rottweil, und sowol das großartige Begräbniß als die Nachrufe, die ihm dabei wie in öffentlichen Blättern seines Heimathlandes gewidmet wurden, bewiesen seine Bedeutung und seine Beliebtheit in weitesten Kreisen als eine führende Persönlichkeit deutscher Großindustrie.

Vgl. Schwarzwälder Bürgerzeitung (Rottweil) vom 14. u. 15. October 1899; die großen Stuttgarter Tageszeitungen von diesen Daten; Beilage zu Nr. 48 der Gartenlaube 1899 (mit Bildniß).

*) Zu Bd. XLVI, S. 364.