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Artikel „Bentz, Johann“ von Heinrich Holtzmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 346–347, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bentz,_Johann&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 02:00 Uhr UTC)
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Bentz: Johann B., geistlicher Redner und Dichter, geb. 9. Novbr. 1790 in Pfulgriesheim bei Straßburg als Sohn frommer, dem Bauernstande angehöriger [347] Eltern und † zu Straßburg am 26. April 1861. Anfänglich zum Erlernen eines Handwerks bestimmt, gelang es ihm mit Beihülfe des Professors Oberlin in Straßburg, eines Sohnes des bekannten Pfarrers von Steinthal, sich den Studien widmen und für den Predigerstand vorbereiten zu können. Im April 1805 war er noch hinter dem Pflug gegangen, drei Jahre später konnte er zur Universität entlassen, 1814 ordinirt werden. Nachdem er sich bis jetzt nur in Straßburg ausgebildet, ging er nunmehr nach Göttingen und lernte die deutsche Theologie kennen. Als Pfarrer war er seit 1816 in Mittelweier bei Colmar, seit 1835 in Straßburg an der Alt-St.-Peter-Kirche thätig, einer der ersten, welche in dieser Stadt die Fahne des confessionellen Lutherthums wieder aufpflanzten. Indessen war seine geistige Organisation mit zu vielen Eigenthümlichkeiten behaftet, als daß er hätte Parteihaupt werden können, wie etwa sein jüngerer College Horning an der Jung-St.-Peter-Kirche. Während seine in Gelegenheitsschriften („Harfenspiel“, Straßburg 1840–42 in 3 Heften; „Das Vaterunser in Gesängen“, Straßburg 1843; „Gold, Weihrauch und Myrrhen“, Straßburg 1845–48), veröffentlichten geistlichen Lieder seinen Namen wenigstens im engeren Vaterlande bekannt machten, vereinsamte er selbst in den letzten Jahren seines Lebens fast ganz, wozu widrige Schicksale (er hatte drei Gattinnen begraben), Kränklichkeit und mancherlei andere Verhältnisse zusammenwirkten.