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Artikel „Bennecke, Berthold“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 362–363, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bennecke,_Berthold&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 06:16 Uhr UTC)
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Bennecke: Berthold B. wurde geboren am 27. Februar 1824[WS 1]. Er studirte in Königsberg Medicin und promovirte 1866. Damals befand sich das Photographiren mikroscopischer Objecte noch im Anfangsstadium. B. wandte sich diesem Gebiete zu und übersetzte zunächst das einzig vorhandene Werk über diesen Gegenstand: „Die Photographie als Hülfsmittel mikroscopischer Forschung. Nach dem Französischen von A. Moitessier“ (Braunschweig 1868). Er construirte verschiedene Apparate, suchte die bekannten Methoden zu verbessern und photographirte die verschiedensten Objecte. 1870 wurde B. zum Prosector ernannt. Nachdem er den Krieg gegen Frankreich mitgemacht und das eiserne Kreuz erworben hatte, nahm er in Gemeinschaft mit Professor Kupfer[WS 2] die Studien über das Photographiren mikroscopischer Objecte wieder auf. Besonders hervorzuheben [363] sind die Photographien über die Entwicklung des Eies, welche er von 5 zu 5 Minuten aufnahm. Mit Professor Kupfer zusammen veröffentlichte er: „Die ersten Entwicklungsvorgänge am Ei der Reptilien“ (Königsberg 1878). Die Studien über die Entwicklung des Eies führten ihn auf das Gebiet der künstlichen Fischzucht, dem er sich mit großem Eifer hingab, sodaß er bald die erste Autorität auf diesem Gebiete wurde. 1877 wurde B. zum außerordentlichen Professor ernannt. 1881 erschien sein verdienstvolles Werk: „Fische, Fischerei und Fischzucht in Ost- und Westpreußen“ (Königsberg 1881). Dasselbe enthält eine genaue Beschreibung sämmtlicher in Ost- und Westpreußen vorkommender Fische nebst Schilderung ihrer Lebensweise, die verschiedenen Methoden des Fanges und eine besonders werthvolle Abhandlung über die künstliche Fischzucht. 1885 reiste B. nach Italien und arbeitete dort in der zoologischen Station in Neapel. Bei der ungewöhnlich strengen Kälte, welche in diesem Winter in Italien herrschte, zog er sich eine hartnäckige Erkältung zu. Anfang 1886 kehrte er krank nach Königsberg zurück. Ohne auf seinen kranken Körper Rücksicht zu nehmen, widmete er sich völlig seinen wissenschaftlichen Arbeiten, bis am 27. Februar 1886 ein plötzlicher Tod infolge einer heftigen Lungenblutung seinem rastlosen Streben ein Ende machte.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. wahrscheinlich Druckfehler: richtig wohl 1842 oder 1843
  2. Karl Wilhelm von Kupffer (1829-1902)