ADB:Bellinckhausen, Rudolf von
Hans Sachs, Sohn eines Schuster Johann v. Bellinckhausen zu Osnabrück, ist c. 1567 geb. und daselbst gest. 1645 als Zunft- oder Aemterbote. Die Familie stammte aus einem bergischen Adelsgeschlechte. Die Nachrichten über ihn stammen von Lichtenberg, zunächst im „Deutschen Museum“, 1779, Bd. 2 und dann wieder aufgenommen in „Verm. Schriften“ IV. S. 3 ff., daraus bei Rotermund „Gel. Hannov.“ I. p. 131 (wo „C.“ Bellinghausen auch Rudolf B. ist). Nachträge über seine Schriften brachte dann Spangenberg im „N. Vaterl. Archiv“ 1824. Bd. 1 S. 93. Er hatte gelehrte Kenntnisse, reimte über alles Mögliche, seine meisten Opera sind aber nur wenige Bogen stark: Chroniken, Osnabrücker Bischofsreihen in mehrfacher Bearbeitung, Dramen, von denen Lichtenberg höchst ergötzliche Auszüge gibt, Epitaphien, deren eines als vierzigstes bezeichnet ist, sind bald zu Osnabrück, dann in Bremen und Erfurt, sämmtlich anscheinend als eine noblere Art von Bettelbriefen, gedruckt. Es ist eine litterarische Curiosität. Auch geistliche Lieder erwähnt Lichtenberg, der überhaupt [312] dreißig von seinen Schriften anführt; Spangenberg beschreibt siebzehn und nennt außerdem sieben.
Bellinckhausen: Rudolf v. B. (Bellinckhaus, Bellinkhusius) der sog. Osnabrücker