ADB:Beeke, Hermann von der
Mohnike). Marchand, Dict. hist. s. v. Torrentinus. Ullmann, Reformat. vor der Reform.
Beeke: Hermann von der B. (Torrentinus), geb. in der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts in Zwolle in den Niederlanden, † daselbst 1520. Den ersten Unterricht erhielt er in seiner Vaterstadt an der Schule der Brüder des gemeinsamen Lebens; 1490 trat er selbst als Lehrer an der Schule der Brüder in Groningen auf, wo der Umgang mit einem Wessel Gansfort nicht ohne Einfluß auf ihn blieb. Nach dem Tod seines Vaters kehrte er nach Zwolle zurück, um für den Unterhalt seiner Mutter zu sorgen. Eine zunehmende Gesichtsschwäche verfinsterte das Ende seiner Tage. Von der B. hat durch sein freisinniges Arbeiten die Reformation in Holland vorbereiten helfen. Die Zeitgenossen nannten ihn den besten Grammatiker seiner Zeit und seines Landes. Aber auch auf dem Gebiete der Sprachstudien scheute man damals jedwede Neuerung und das Streben von der Beeke’s zur Vereinfachung der lateinischen Grammatik wurde als Ketzerei verschrien. Größeres Lob erwarb er sich durch die Herausgabe eines historischen Wörterbuches „Eleucidarius carminum et historiarum, vel vocabularius poeticus continens provincias, urbes, insulas, fluvios et montes illustres“, welches zuerst 1498 zu Deventer erschien und der erste Versuch auf diesem Gebiete war. In jener Zeit war das Studium der Sprache und Theologie so verbunden, daß man sich nicht wundern darf, wenn von der B. auch als Theologe auftritt. Er schrieb „Scholia in Evangel. et Epistol.“, Köln 1499, und einen Commentar der kirchlichen Hymnen „Hymni et prosae ecclesiast. explanatione illustrati“, Deventer, 1516. – Paquot, Memoires. Delprat, Die Brüderschaft des gemeins. Lebens (aus dem Holländischen übersetzt vonVos.